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Salomonen - Teil II
vom 21. Oktober bis 18. November 2011

Segeln um die Welt - Salomonen
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Von Honiara nach Gizo am Personen befördernden Cargo-Boot Kosco

Es wimmelt von Menschen am Kai im Hafen von Honiara, als ich im Taxi mit schwerem Gepäck ankomme.

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Das Boot ist schon ziemlich voll, obwohl es bis zur Abfahrt noch 45 Minuten sind. Die Bänke sind alle schon besetzt. Viele der Passagiere haben Matten aus geflochtenen Blättern ausgebreitet und lagern darauf. Mütter mit Kindern sitzen mit ihren Kindern am Boden auf Matten und Tüchern, eingefriedet von den zahlreichen Gepäckstücken.

Mir wird ein taubstummer Mann zugeteilt. Er schleppt meinen Koffer ins Steuerhaus ganz oben auf der Brücke. Er weist mir eine gepolsterte Bank zu.

Ich stelle mich dem Kapitän Aloysius vor – links im Bild

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denn ich habe ihm Grüße von Adrian, dem weltreisenden Schweizer Reiseleiter aus Wien zu bestellen. Adrian und seine Freundin Ligia waren 3 Wochen zuvor Gast auf der Brücke gewesen. Adrian hatte mir die MV „Kosco“ dringend empfohlen – ein wirklich guter Tipp von ihm.

Wir verlassen Honiara

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Wir fahren zwischen kleinen, malerischen Inseln und vorbei an hellgrün schimmernden Untiefen der Korallenbänke.

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Um 14 Uhr ist unser erster Halt:

Yandina in den Russell Islands.

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Aloysius leitet das Anlegemanöver. Über Mikrofon können ihn die Männer an den Leinen und der Mann am Steuerrad hören.

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In Yandina sitzen die Frauen am Steg und bieten Früchte, Gemüse und natürlich Betelnüsse samt Zubehör an.

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Ich versorge mich mit Laplap. Das ist ein ziemlich fester Pudding, hergestellt aus dem Mehl einer Wurzel. Diesem Pudding wird eine dünne Lage Kokosmilch eingebaut. Es schmeckt leicht süßlich, will gut gekaut sein, klebt im Mund aber immer wieder zusammen und verursacht leichte bis mittlere Bauchschmerzen. Die könnten aber auch von beginnender Malaria kommen, quält mich meine Paranoia.

Ich schätze sehr die grünen Kokosnüsse, weil sie mich vor dem Dehydrieren bewahren. Der Flüssigkeitsbedarf bei 32 Grad und kräftigem Fahrtwind ist enorm.

Auch hier wird anscheinend auch nichts instandgesetzt, solange es noch irgendwie hält

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Fracht wird auf der einen Seite auf denSteg entladen. Währenddessen kommen auf der anderen Seite Boote heran, die Ware für andere Orte und andere Inseln übernehmen.

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Es gibt hier keine Seezeichen. Die Ansteuerung erfolgt exakt nach GPS. Es hat eine Karte hinterlegt einschließlich der zu befahrenden Spur. Der wird nachgesteuert, mit Kontrollblick auf das Wasser. In der mondlosen Nacht entfällt dieser Kontrollblick. Das Radar ist wichtig, obwohl es nur die Überwasser-Inseln anzeigt, aber auch allfällige Schiffe. Es ist uns aber nie eines begegnet.

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Wer müde ist, der legt sich hin. Zu Füßen des Kapitäns im Steuerhaus ist ein beliebter Schlafplatz.

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Um 23 Uhr erreichen wir Mbunikalo, einen Ort auf der ersten Insel der Western Province. Ein Schubschiff der Holzschlägerungs-Company liegt neben uns am Steg. Ein Einheimischer erklärt mir, dass die riesige Mengen an Holz schlägern, vermutlich bis kein Baum mehr steht. Doch die Bevölkerung findet Arbeit, hat Einkommen und hat keine Ahnung, dass sie nach den Schlägerungen sehr arm sein wird. Aus Malaysien mussten sich die Holzschlägerer zurückziehen, weil sie von der Regierung nicht mehr so geduldet sind. Ich vermute, dass das malaysische Borneo inzwischen ziemlich abgeholzt und das Schlägern damit zu einem natürlichen Ende gekommen ist. Am mitternächtlichen Markt frische ich meinen Vorrat an grünen Kokosnüssen auf und versorge mich mit gebratenem Fisch und Reis.

Nach 1 Stunde ist alle Fracht für diese Insel entladen. Ich verbringe die Nacht liegend auf der weichen Bank, manchmal auch im Freien auf Deck.

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Wir halten in Gazin (nahe Cheara), Chea und in Seghe. Den Ort Seghe um 3 Uhr früh verschlafe ich ziemlich.

Es tagt, als wir in eine malerische Flussmündung einbiegen und vor Viru an den Steg gehen.

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Und wieder ablegen

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Der 2. Weltkrieg ist den Salomonern allgegenwärtig. Ein einheimischer Fahrgast zeigt mir die Kanone auf der Anhöhe, mit der die Japaner Flusseinfahrt kontrolliert hatten.

Nächster Halt ist Uahele (Mburuku).

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Eine Schar kleiner Buben ist zuständig für die Heckleine

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Nun geht es bei Tag durch die Lagune südlich des westlichen Zipfels von New Georgia. Zahllose kleine Inseln ziehen vorbei, entfernt vergleichbar mit Teilen in Kroatien, hier jedoch üppiges Grün. Wir begegnen immer wieder Menschen in kleinen hölzernen Kanus, manchmal einem Motorboot.

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Hier braucht man Boote, keine Autos.

Wir fahren eine kurze Strecke sehr nahe am Ufer entlang. Zum Greifen nah ein kleines Dorf.

Die ganze Schule ist außer Rand und Band – weil die „Kosco“ vorbei zieht.

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Bald geht es durch die sehr enge Wasserstraße zwischen den Inseln Kohinggo (Arundel) und New Georgia.

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Dahinter breitet sich eine Bucht aus. Wir steuern auf Noro zu. Hier gibt es viel Ware zu entladen.

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und Betelnüsse zu kaufen

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Jemand bekommt eine Zisterne aus Metall

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Dann noch nach Ringgi auf der Insel Kolombangara

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Ich tanke neuerlich Kokosnusswasser und Kleingebäck fürs Frühstück.

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Der Tag geht zur Neige

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Es ist Montag, 17 Uhr, als die „Kosco“ sich durch die Korallenbänke vor Gizo schlängelt. Hier gibt es Seezeichen: rote Quadrate an Steuerbord, grünblaue, auf der Spitze stehende Quadrate an der Backbordseite.

In Gizo finde ich in Phoebes Resthouse Unterkunft. Nach 2 schönen Tagen und einer schlafarmen Nacht auf der „Kosco“ falle ich im Phoebes ziemlich müde ins Bett.

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Blick von der Frühstücksterrasse

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Schnorcheln in Gizo

Schnorcheln und Tauchen, das seien die einzigen lohnenden Aktivitäten, lese ich im Lonely Planet. Ansonsten sei es ziemlich „boring“ hier.

Das Tauchen mit der schweren Ausrüstung – es ist mir nicht wohl dabei. Und teuer ist es auch. Ich bleibe mit dem Rücken nach oben an der Oberfläche, was heißt, dass ich schnorchle.

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Klarer Himmel und klare Sicht. Ich schwebe wieder mal über einer wunderbaren Farben- und Formenpracht besonnten Gärten aus Korallen. Dazwischen bunte kleine und größere Fische.

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Auf einer schmalen Insel wird Lunch für uns bereitet. Es gibt Reis mit Erbsen, Fisch und Kürbisscheiben, alles gebraten am offenen Feuer.

Mittagspause auf der Insel

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Ich bin der einzige Schnorchler in einer Gruppe von 6 weiteren Tauchern.

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Ein Flugzeugwrack in 10 m Tiefe ist ein beliebtes Tauchziel

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Der Pilot habe sich retten können, wird erzählt.

Es folgt ein zweiter Schnorchelgang am anderen Ende der Insel, dem „Secret Spot“.

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Es hat hier leichte Strömung. Ich lass mich treiben. Ich bekomme ein Wechselbad – das Wasser aus der Tiefe ist kühl, wohl keine 28 Grad. Was langsam über die Korallenbank treibt spürt sich an wie 37 Grad.

Am Abend habe Sonnenbrand an Rücken, Nacken und der kleinen kahlen Stelle am Kopf. Dazu kommt ich ein kleiner Sonnenstich - sehr müde, Schwindel und Kopfweh. So spürt sich angeblich auch beginnende Malaria an, pflege ich meine Paranoia. Es ist es aber nicht, wie ich taufrisch am nächsten Morgen erkenne.

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