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Neuseeland ![]()
Teil 5 It’s cool im Hot Water Pool Die Hot Water Pools an der Ostküste von Coromandel sind bei Flut überflutet. Hot Water Beach heißt es verheißungsvoll auf der Straßenkarte. Auch der saubere Freizeitpark, wo ich die kühle Nacht verbracht habe, heißt so. ![]() ![]() ![]() Es ist noch ein wenig zu früh, als ich kurz nach Mittag beginne, ein Loch in den Sand zu buddeln. Ich kann die Hitze mit den Fußsohlen spüren. Doch dann kommt immer wieder eine Welle und schwemmt mir meine Grube zu. Nach einer halben Stunde ist das Meer so weit zurückgegangen, dass die wenigen Wellen von dem Damm abgehalten werden, den ich bloßhändig mit dem Aushubmaterial errichtet habe. Es zeigt sich, dass ich grundsätzlich einen guten Platz gewählt habe für meine Grube: Genau an der Grenze zwischen warm und kalt! Ich liege am Rücken. Wenn es zu heiß wird, grabe ich links ein wenig tiefer, wenn‘s zu kalt wird, rechts. Wie in der Badewanne. Schließlich habe ich Warmwasser im Überfluss, sodass ich es mir leisten kann, einen Kanal zu den frierenden Nachbarn an meiner Linken zu graben ![]() Und dann springe ich ins Meer, um mich abzukühlen. Meinen Pool verschenke ich großzügig. ![]() Frischer Fisch auf meinem Tisch Es ist gestern schon stockdunkel gewesen, wie ich auf einem DOC-Campingplatz nördlich von Whangarei mein rollendes Schlafzimmer auf der Wiese ausrollen lasse. Ich höre sanfte Wellen rauschen, lese noch ein wenig. Dann fallen mir die Augen zu. Als ich sie am Morgen wieder öffne, erkenne ich, dass ich noch mindestens eine Nacht länger hier bleiben muss. Ich habe hier nicht das weite Meer vor mir, sondern eine geschlossene Bucht. ![]() Es ist ein richtig friedlicher Platz hier ![]() ![]() Der Nachbar war schon ganz früh fischen. Er gibt mir was ab von seinem Fang, was ich sofort zubereite. ![]() Die Möwen stellen sich an und wollen, dass ich das Frühstück mit ihnen teile. ![]() ![]() In der Nacht davor bin ich in Auckland neuerlich am Campingplatz in Remuera gewesen. Das scheint für viele die letzte Nacht in NZ zu sein. Daher geben sie den Rest ihres Proviants ab. Ich decke mich mit Reis, Couscous, Müsli, Zucker und Marmelade ein. So nahrhaft ausgestattet halte ich es noch ein paar Tage aus auf meinem DOC-Zeltplatz. ![]() ![]() ![]() Das Treatment von Waitangi Waitangi ist ein Stadtteil von Paihia im Norden. In einem Zelt vor dem „Treaty House“ ist 1840 ein Abkommen geschlossen worden zwischen Vertretern der englischen Krone und an die 30 Häuptlingen der Umgebung. ![]() Später sind Kopien davon durchs ganze Land gereist worden, um auch den anderen Häuptlingen Gelegenheit zu geben, das Abkommen zu unterschreiben. Die Häuptlinge fast aller Stämme haben unterschrieben. ![]() Es ist in NZ jederman bekannt unter der Bezeichnung „Treatment of Waitangi“. Es bildet bis heute die Grundlage des Zusammenlebens der Maori und der europäischen Siedler. Mehr dazu in http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Waitangi Was heute als das Treaty House bezeichnet wird, war damals das Wohnhaus des William Hobson. ![]() ![]() Hobson hat damals als der Vertreter der Britischen Regierung den Vertrag mit den Maori-Häuptlingen ausgehandelt und unterzeichnet. Nach meiner Einschätzung gehen Europäer mit der Urbevölkerung nirgendwo auf der Welt achtsamer um als hier in Neuseeland. Das sei wirklich Tradition, hat sich auch mein einheimischer Englischlehrer gewundert. Er wisse auch nicht, warum das so gekommen sei, aber es ist so. Im Treaty of Waitangi hat diese Haltung, die anscheinend schon vorher hier anzutreffen gewesen ist, wenngleich nicht geherrscht hat, ihren Niederschlag gefunden. Das Treaty of Waitangi ist meiner Einschätzung nach Quelle permanenter Pflege dieser Haltung geworden. Die Maori leben ihre eigene Kultur, wenngleich den neuen Lebensumständen angepasst. Auch wenn heute 80% von ihnen in Städten wohnen, so hat jeder Maori seine Stammeszugehörigkeit. Maori ist Staatssprache. Es steht ihnen Religionsfreiheit zu. Die Namen der Orte, Flüsse, Seen, Berge und Buchten sind überwiegend die alten geblieben. Man kann natürlich auch sagen, die Engländer haben die Maori damals ganz schön über den Tisch gezogen. Man hat ihnen den Schutz der englischen Krone versprochen und sich damit von ihnen das Mandat geben lassen, die Franzosen abzuwehren, die schon einen Fuß hereingesetzt hatten. Den Maori war das Besitzrecht auf ihr Land zugesprochen worden. Tatsache ist, dass das meiste Land heute nicht mehr ihnen gehört. Sie sind zur Minderheit geworden, sowohl was den Landbesitz betrifft, als ihre Zahl an Menschen. Am Cape Reinga. Das langgestreckte, schmale Land, mit dem die Nordinsel im Nordnordwesten endet, haben bereits die Maori als den Schwanz des Fisches bezeichnet. Cap Reinga liegt am äußersten Ende dieses Schwanzes. Der exakt der nördlichste Punkt von Neuseeland ist es nicht. Der liegt in Sichtweite weiter östlich und ist schwer zugänglich. Der Hohe Norden ist sehr dünn besiedelt, vorwiegend von Maori. Zum Cap Reinga führt eine breite Straße. Es ist alles bestens vorbereitet für den Besuch der Touristen. Ein breiter, Rollstuhl tauglicher Weg führt hinunter zum aktiven Leuchtturm. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Tiefblicke ![]() ![]() Für die Māori hat das Kap eine besondere Bedeutung: von hier aus starten die Seelen der Toten den langen Pilgerweg zurück nach Hawaiki. Reinga bedeutet „Absprungplatz“ und Te Rerenga Wairua „Absprungplatz der Geister“. (Zitiert aus Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Cape_Reinga ) ![]() ![]() Als Tourist wird man auf Texttafeln gebeten diesen Platz entsprechend in Würde zu besuchen. Man möge hier keinesfalls picknicken. Hier treffen der Pazifik und die Tasman See aufeinander – Strömung, Seegang und unterschiedliche Temperatur führen zu faszinierenden Turbulenzen ![]() ![]() Das ist „the meeting point” ![]() Auf den Spuren der Rainbow Warrior Zur Marsden Wharf im Hafen hat mich mein Weg am ersten Tag meiner Ankunft in Auckland geführt. Am 10. Juli 1985 kurz vor Mitternacht ist dort die „Rainbow Warrior“, das Flaggschiff von Greenpeace gesunken. Ein Froschmann, oder deren mehrere, des französischen Geheimdienstes hatte heimlich 2 Bomben mit Zeitzündern am Unterwasserschiff angebracht. Die „Rainbow Warrior“ sank innerhalb weniger Minuten. Alle, die am Schiff waren, konnten sich retten, mit Ausnahme des Fotografen Fernando Pereira. Ihn hatte die 2. Explosion überrascht, als er dabei war seine Fotoausrüstung zu retten. Die „Rainbow Warrior“ war am Weg nach Mururoa in Französisch Polynesien, um dort den Franzosen bei ihren Atombombenversuchen im Weg zu stehen und die Welt auf diese Schweinerei aufmerksam zu machen. Der Anschlag der Franzosen hat die Atombomben-Versuche schlagartig in die Weltöffentlich gebracht, besser, als wenn die „Rainbow Warrior“ friedlich nach Mururoa gefahren wäre. Und die Franzosen sind hinterher ziemlich blöd dagestanden im atomwaffenlosen Teil der Welt, weil man sie als die heimlichen Täter entlarvt hat. In Neuseeland ist Haltung gegen Atomwaffen, wie –kraftwerke seither gewachsen. Es ist eine anhaltende Krise im Militärbündnis mit den USA, dass NZ es den US-Atombooten nicht erlaubt in NZ-Gewässern zu fahren oder gar zu landen. In der Maturi Bay hat man eine Gedenkstätte für die „Rainbow Warrior“ errichtet ![]() ![]() Irgendwo da draußen zwischen den Cavalli-Inseln hat man das herangeschleppte Wrack zur letzten Ruhe auf Grund sinken lassen ![]() ![]() ![]() Die Maturi Bay liegt etwas nördlich von Paihia, Waitangi, Russel und der Bay of Islands. ![]() ![]() ![]() ![]() Parengara Harbour hat Geschichte Im hohen Norden gibt es einen weiteren Ort, der mit dem Schicksal der Rainbow Warrior verbunden ist. Es ist der Parengara Harbour. Dorthin lenke ich mein rollendes Schlafzimmer. Die „Oueva“, eine Yacht vom Fabrikat First mit 38 Fuß, ist über ein Büro in Paris von 4 Männern des französischen Geheimdienstes gechartert worden. Sie ist in Neukaledonien (franz. Überseedepartement) ausgelaufen und hat unterwegs von einem U-Boot der französischen Marine die Sprengsätze übernommen. Gleich an der Nordspitze von Neuseeland ist die „Oueva“ eine Bucht angelaufen, in die normalerweise kein Segler einläuft. Das war die Bucht Parengara Harbour in der 2. Junihälfte 1985, einen Monat vor dem Anschlag. ![]() Die breite Öffnung zum Parangarenga Harbour, ist auf jeder besseren Straßenkarte zu finden. Anhand einer solchen Straßenkarte hatte zuvor eine Spionin des französischen Geheimdienstes diese sehr einsame Bucht als geeignet befunden, um die Sprengsätze unbeobachtet von Bord der „Oueva“ zu schaffen. Die „Oueva“ lief in der Einfahrt wider Erwarten auf eine Sandbank auf. Es gab offenbar keine See-Karte an Bord, die aufgezeigt hätte, dass es für Segelboote mit ihrem Tiefgang schwierig ist, zu passieren. Im Gegensatz zu den 3 anderen Yachten in den 5 Jahren zuvor, ist die „Oueva“ nicht auseinandergebrochen. Sie konnte mit Maschinenkraft und dank der Brandung über die Sandbank jumpen. Zwei spielende Maori-Kinder aus dem Dorf Te Hapua haben das Schauspiel beobachtet. ![]() Bald war die Ankunft der Yacht in aller Munde, vor allem wegen des „Hereinhüpfens“. In den letzten 5 Jahren hatten 3 Yachten versucht, in die Bucht einzulaufen. Zweimal waren es französische Schiffe, alle drei Schiffe sind zu Grunde. Niemand im Dorfe und im übrigen Neuseeland hatte eine Ahnung von der geheimen Aktion der Franzosen. Ein Zöllner war am nächsten Tag zur Stelle. Obgleich auch diese Bucht von keinem aus dem Ausland kommenden Schiff angelaufen werden darf, ehe es nicht offiziell einklariert hat, hatte der Zöllner nicht den geringsten Verdacht. Die Ankömmlinge gaben an, sie hätten gemeint, sie könnten hier einklarieren, was seitens NZ freilich nicht vorgesehen und von den Leuten auf der Oueva auch gar nicht beabsichtigt war. Der Zollbeamte ist von den Männern der „Oueva“ freundlich bewirtet worden. Man sprach über Rugby. Man lud den Zöllner ein, das ganze Schiff zu inspizieren. Inzwischen war das verdächtige Gut längst von Bord geschafft worden. Man hat nie herausgefunden, wo das Versteck gewesen ist. Weit kann es nicht gewesen sein, möglicherweise unter Wasser. ![]() Der Zöllner begnügte sich mit der Aufforderung an den Skipper, sich in den nächsten Tagen in Opua, dem nördlichsten Einklarierungsbüro, zu melden. Die „Oueva“ hat dort später brav einklariert. Dann sind sie und die Mannschaft viel in Whangarei gesehen worden. Am Tag vor dem Anschlag hat die „Oueva“ mit allen 4 Männern in Whangarei ausklariert. Als sie auf der Norfolk Insel (australisch) nach ein paar Tagen Rast machten, waren die neuseeländischen Detektive schon zur Stelle. Doch sie hatten nicht ausreichende Verdachtsfakten, die eine Verhaftung gerechtfertigt hätten. Die Durchsuchung der „Oueva“ gab nicht die geringsten Anhaltspunkte. Wer der Froschmann war, konnte von den Neuseeländern später nie geklärt werden. Immerhin war die auffällige Ankunft der Geheimdienstler einer der Fakten, die später belegen sollten, dass der französische Geheimdienst im Auftrag ihrer Regierung hier am Werk gewesen ist. Überdies sind eine Frau und ein Mann des französischen Geheimdienstes in NZ verhaftet und rechtskräftig verurteilt worden. Ich habe am Freitag von Land kommend das Dorf Te Hapua in der Bucht besucht. ![]() ![]() Den Fischern, mit denen ich sprach, war die Geschichte noch sehr gegenwärtig. ![]() ![]() Für die Franzosen war die ganze Angelegenheit sehr blamabel. Anfangs hatten sie geleugnet. Doch neuseeländische Polizei war sehr erfolgreich, nicht zuletzt auch dank der aufmerksamen Wahrnehmungen der Bevölkerung. Dann hat man gestanden. Der Verteidigungsminister und der Leiter des Geheimdienstes wurden geopfert, Mitterand durfte bleiben. In Frankreich war man böse, dass sich der Geheimdienst hat erwischen lassen. Die Länder im Pazifik waren enttäuscht, dass eine befreundete Nation im friedlichen Neuseeland heimlich Bomben legt. Die „90 Mile Beach“ und ihre kleinen Tücken Der Zöllner hatte die „Oueva“ nicht sofort aufgesucht. Da hätte er die für die „Rainbow Warrior“ mitgebrachten Bomben vielleicht entdeckt. Ein Autobus mit Touristen war am 90-Meilen Strand im Sand stecken geblieben. Einfach eingesunken mit den Rädern in den Sand, während eines Foto-Stopps für die Touristen. Der Zöllner hatte erfolgreich Hilfe bei der Bergung geleistet, ehe die Flut den Autobus umspülen konnte. Er begann erst am nächsten Morgen amtszuhandeln. Ich habe eine Vorstellung davon, wie schwer es sein muss, einen im Sand versunkenen Bus zu bergen. Mein Kleinbus war eher ein Kinderspiel für den zu Hilfe gekommenen Allrad-Jeep: An die lange Abschleppleine genommen und hinaus gezogen nach draußen, an den noch halb von Wasser bespülten Strand. Denn da ist der Sand fest. Mein Fehler war, dass ich, aus Respekt vor den Wellen, zu nahe an der Küste fahren wollte. Der Van wurde langsamer und langsamer, stand schließlich still und war nicht mehr zu bewegen sich aus der immer tiefer werdenden Grube heraus zu bewegen. Der Strand ist völlig leer. Kein Mensch fährt mehr hier. Es ist wohl schon Nachsaison. Nach 1 Stunde vergeblicher Versuche der Selbstbefreiung packe ich meinen neuen Laptop und alle Elektronik in den wasserdichten Sack, schaffe alles auf eine Düne hinauf. Ein Blick noch auf mein weißes Auto. Es gibt kein Abschiedsfoto, denn der Fotoapparat ist auch irgendwo vergraben. Ich hoffe bloß nicht im Sand. Dann mache ich mich eilends auf die Beine, zurück durch das flache, 5 km lange Flussbett, durch das ich vor einer guten, noch guten und fröhlichen Stunde, herab gebrettert war. ![]() ![]() Ich muss einen Allradler auftreiben! Und zwar bald, bevor das Wasser wieder steigt. Sonst gehöre ich in ein paar Jahren zu denen, deren Autodach aus dem Sand lugt. Ich eile im Flussbett aufwärts, in dem ich eine Stunde zuvor herunter gefahren war ![]() ![]() ![]() Wunderschöne Dünen ![]() ![]() Endlich sehe ich einen weißen Geländewagen daher kommen. Ich winke. Der Fahrer winkt zurück, den erhobenen Zeigefinger hin und her schwenkend und fährt mit Frau und Kind an Bord an mir vorbei. Also nichts. Er wird mein Auto im Sand sehen und vermutlich dann umdrehen. Es ist 13 Uhr, exakt Low Tide, also Niedrigwasser. Ich habe noch mindestens 3 Stunden Zeit für die Bergung. Das müsste klappen. Das Adrenalin hat nur geringe Werte über dem Normalen. Dennoch, es gibt mir Kraft, ziemlich schnell zu gehen. Nicht lange, denn da brausen ein schwarzer Jeep und ein anderer Vierradler den Fluss herauf. Sie fahren immer mitten durchs Nasse, um sich das Salzwasser vom Boden zu waschen. Der Geländewagen macht kurz Halt. Er will noch hinauf fahren bis zum Parkplatz und dann zurückkommen. „Really?“ frage ich, ihn anflehend. „Really“, sagt er und hält beide Daumen hoch. Das hält – und es geschieht wie oben geschildert. Meinen Fotoapparat grabe ich auch aus – als alles vorbei ist. Ich finde ihn unter den in der Eile übereinander geworfenen Sachen im Auto. Über diesen aufregenden Vorfall mit sehr glücklichem Ende gibt es daher wieder mal keine Bilder. Der Mann, der mit dem Finger abgewunken hat, als er mir flussabwärts in seinem Allradwagen (4WD) begegnet ist, während ich flussaufwärts um Hilfe geeilt bin, war Falko – nicht der verstorbene Sänger, sondern der lebende Tourist aus Deutschland, mit Frau und Kind auf Langzeiturlaub in NZ. Wie von mir gehofft, hatte er angesichts meines verlassen im Sand steckenden Van kehrt gemacht. Falkos 4WD hatte pralle Reifen, was für Abschleppmanöver nicht gerade günstig ist, notfalls aber anpassbar gewesen wäre. Inzwischen sind aber die beiden Kiwis schon zur Stelle gewesen, vollausgerüstet für die Bergung von Touristen, die im Sand stecken. Nach meiner erfolgreichen Befreiung war ich entschlossen, umzukehren. Gerne hab ich das Angebot von Falko angenommen, im Konvoi hinter ihm zu fahren. Damit war mir ein unbeschwerter Nachmittag geschenkt worden. Falko hat solche Strände auch in Afrika er- und befahren. ![]() ![]() ![]() Pause auf einem Felsvorsprung, bei Hochwasser eine Insel ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() und weiter geht die Fahrt ![]() ![]() ![]() ![]() Wir fahren den 90-Meilen-Strand nicht in seiner vollen befahrbaren Länge von 70 km ab, sondern biegen schon vorher, auf der Höhe von, ich glaube, es war Hokatore, landwärts ab. Falko führt mich zu einem sehr einsamen, unauffälligen Campingplatz. ![]() ![]() Es ist ein Vertrags-Campground des NZ Autocampingclubs. Der Eigentümer, ein Pensionist aus dem Süden, hat sich hier mit seiner Frau in einem kleinen Paradies niedergelassen. Es gefällt ihm, seinen Garten mit den Gästen, die zu ihm finden, zu teilen. Er teilt aber auch die Terrasse, sein selbstgebrautes Bier und schließlich was vom Abendessen mit mir. Außer der Familie Falko und mir gibt es noch einen Dauergast: Ein mehrfacher Großvater lebt seit einem halben Jahr im dauergeparkten Camping-Anhänger. Wir erzählen einander einige Gschichtln, hier Stories genannt. Aus der Competition, in die wir Männer anscheinend schnell geraten, gehe ich als der Älteste hervor, der Dauergast hat die meisten Enkelkinder. Die Frage, wer je die liebevollste Frau hatte, ist infolge Gegenwart der Gastgeberin, nicht ausdiskutiert worden. Falko erzählt mir aus seinem Leben. Er ist Kampfflieger bei der Bundeswehr gewesen. Als solcher hat er die Gelegenheit zur frühen Pensionierung ergriffen. Er freut sich über die Zeit, die er für seine Familie nun hat. Nach dem letzten Erdbeben in Christchurch hatte er sich dort als Desaster-Manager gemeldet. Darin ist er in den letzten Jahren seines aktiven Berufslebens ausgebildet worden und eingesetzt gewesen. Er ist voll der Anerkennung gewesen, wie gut vorbereitet in Chch die Desaster-Struktur und die Menschen darin waren. Wenig vorbereitet seien jene Betroffenen gewesen, die zuvor schon hilflos waren: sehr alte, sehr arme und sozial wenig integrierte Menschen. Doch Notlagen können wachrütteln und neue Möglichkeiten aufzeigen. Darin bin ich nun um eine Erfahrung reicher: Die Hilflosigkeit im Sand hat mich näher an Menschen und hiesige Lebensumstände gebracht. Baden im heißen Schlick Eine heiße Quelle liegt wieder einmal am Weg. Es sind die Ngawha-Springs nahe Kaikohe. Die Anlage hat schon bessere Tage gesehen ![]() ![]() ![]() ![]() Von hier sind es nur noch wenige km bis Opua. Miki, mein alter neuer Kapitän steht dort mit seinem Katamaran „Two Oceans“ und erwartet mich bereits. zu "Teil VI" zurück zu Segeln um die Welt zurück zur Startseite |