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Neuseeland
vom 1. November 2010 bis 23. Mai 2011



Segeln um die Welt - Neuseeland

Teil 2
Waipara – Christchurch – Lake Tekapo - Steward Island – Invercargill – Milford Sound – Fox Glacier – Greymouth - Waipara
vom 26. Januar bis 14. Februar 2011


Ich danke meiner Nichte Ute und meiner Tochter Sigrid, dass sie mir Bilder aus ihren Sammlungen für diesen Bericht überlassen haben.

Im Skulpturpark von Raymond Herber nahe Waipara

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Am Sonntag öffnet er seinen Park für das Publikum

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Patentreife Entwicklungen wichtiger Maschinen sind zu sehen und zu betätigen

Gerät zur Entfernung missliebiger Besucher

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Haarschneidemaschine

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Soeben fertig geworden und den Stall verlassend – ein wirklich schweres Pferd

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Es geht in den Süden

Ich habe die Erweiterung meiner Aufenthaltsgenehmigung abgewickelt. Nun bin ich ungebunden von Behördengängen auf der Reise in den Süden.

Am Abend steht mein fahrbares Schlafzimmer am „Temple Camp Ground“ im Ruataniwha Conservation Park, nahe dem Lake Ohau in South Canterbury.

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Ich habe nachts viel geträumt, nichts Aufregendes. In einer kurzen Wachphase sehe noch die schmale Sichel des Mondes aufgehen, ihm auf den Fersen den Morgenstern. Dann träume ich weiter bis halb 9. Zum Frühstück gibt es heute Müsli aus Hirse und Quinoa – eine sehr schmackhafte Kombination! Dazu Rosinen und ein klein wenig Zucker. Der kräftige Wind löscht mir mehrmals die Flamme des Gaskochers. Der Himmel ist nun ganz bedeckt. Es nieselt zeitweise. Meine ursprüngliche Absicht, mich auf den Weg zur 3 Stunden entfernten South Temple Hütte und wieder zurück zu machen, kann ich – bei solch trübem, jederzeit feucht werden könnendem Wetter - mit gutem Gewissen absagen.

Ich wähle stattdessen den einstündigen Rundgang, der vom Camp Ground hinauf in die steile Westflanke führt. Seit ich bei meiner Jahreswechsel-Gebirgstour die Grenzen meiner Beingelenke und meines Rückens überschritten habe, habe ich keine Bergwanderung mehr gehabt.

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Ich nehme die damals beleidigten Körperteile nun sehr ins Bewusstsein. Sie machen wieder mit mit mir, erst bergauf, dann auch bergab. Meine Gedanken verlassen das Hier und Jetzt. Sie fliegen in die Vergangenheit und über alle Meere, auf denen ich hier her gekommen bin – ich habe wieder mal Besuch von vielen freundlichen Menschen.

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Abends nähert Orion sich dem Horizont. Wie bei uns in Europa um diese Jahreszeit. Doch hier steht er am Kopf. Respektlos sagen die Kiwis „Kaffeetopf“ zu dem Himmelsriesen, dessen Erscheinen am europäischen Abendhimmel uns erzittern lässt, kündigt er doch die Schrecken des nahenden Winters an. In NZ ist es angenehmer Sommer, solange Orion am Abendhimmel zu sehen ist. Ich sehe ihn nur noch im Halbschlaf, denn ich bin schon vor Einbruch der Dunkelheit unter meine Decke gekrochen. Dann fallen mir die Augen zu.


Ein einsamer Tag am Strand des Lake Tekapo

Einfach am nördlichen Ufer entlang fahren, dann gibt es mal einen Wegweiser „Zugang zum See“, verrät mir ein Pärchen aus Deutschland. Ich finde alles wie beschrieben und bleibe den ganzen Tag und die Nacht an dieser sehr schönen Stelle

Der Lake Tekapo im Abendlich (Foto von Ute M.):

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Foto von Ute M.

Das Wasser ist milchig trüb. Man kann kaum 20 cm tief sehen. So etwa zeigt sich die Wasseroberfläche im vollen Tageslicht

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Foto von Ute M.

Am Fuße des Mount Cook

Die Nacht zum Sonntag, 30. Januar 2010, verbringe ich im Holyday Camp Ground in Twizel. Da gibt es alles für die Autoreisenden: Motels, Hüttchen mit Strom, Hüttchen ohne Strom, Stellplätze für Wohnwagen mit Strom und ohne Strom, für Zelte oder für Vans. Letzteres brauche ich. Worauf es mir aber ankommt – es gibt hier heiße Duschen. Und eine Steckdose für meinen neuen Laptop, denn die Batterie funktioniert von Anfang an nicht. Ins Internet komme ich nun übers Mobile-Funknetz.

Am Nachmittag des 30. Januar 2010 lenke ich mein Auto zum Lake Pukaki. Er liegt südwestlich des Lake Tekapo und ist deutlich größer als dieser. An seinem westlichen Ende erheben sich höchsten Berge der Alpen.

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Foto von Ute M.

Auch er hat diese pastell-grüne Farbe.

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Die Straße führt an der Südwestseite des Sees entlang und dann noch tiefer hinein zu den Füßen der höchsten Berge Neuseelands.

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Ein zauberhaftes Panorama eröffnet sich dem Auge.

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Foto von Ute M.

Ich lasse das Dorf mit den Hotels und Herbergen links liegen und fahre bis zum DOC-Campingplatz.

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DOC steht für Department of Conservation, jene staatliche Einrichtung, die sich um die Landschaftspflege und den sanften Tourismus kümmert. Hier gibt es neben den 50 Auto-Stellplätzen ein Haus, „Public Shelter“ genannt. Nächsten tags gegen 9 Uhr kommt die Sonne durch. Ich mache mich auf den Weg durch das Hooker Tal.

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Jenseits der Moräne tut sich plötzlich der Blick auf den Lake Mueller auf und auf den reißenden Strom, der ihn entwässert.

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Foto von Ute M.

Das Wasser schaut aus wie Milch. Unglaublich weiß!

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Der Lake Mueller wird von einem Gletscher gespeist und vom Hooker River.

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Am Weg durchs Hooker Tal

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Foto von Ute M.

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Der Hooker River entspringt einem anderen Gletscher, an dessen See ich nach einer zweistündigen Wanderung angelangt bin.

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Während der ganzen Wanderung habe ich die vergletscherten Felsen der „Southern Alps“ vor mir und schließlich die weiße Doppelspitze des Aoraki/Mount Cook.

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Foto von Ute M.





Am späten Nachmittag suche ich den Lake Tasman auf. Ich fahre zunächst mit dem Auto in ein Paralleltal. Dann geht es eine halbe Stunde zu Fuß weiter auf eine Moräne. Und auch hier wieder tut sich ganz plötzlich der Gletschersee „Lake Tasman“ auf.

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Foto von Ute M.

Am See schwimmen, vielleicht liegen sie auch auf Grund, große Eisblöcke, wie sie von der Gletscherzunge abbrechen und dann in Richtung Abfluss treiben. So was habe ich noch nie gesehen.

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Riesige Randmoränen lassen erkennen, wie groß der Gletscher vor 100 Jahren gewesen ist. Seit damals wird der Rückgang der Gletscher (jährlich etwa 0,5% der gesamten Masse) beobachtet. Die „kleine Eiszeit“ sei nun zu Ende, ist auf Wandtafeln im Info-Zentrum zu lesen. Es fällt leider zusammen mit jener Phase, in der wir Menschen durch unsere Aktionen, die globale Erwärmung mitbewirken und mitbeschleunigen.

Am nächsten Morgen spaziere ich hinauf auf jene Moräne, die der Lake Mueller vor Jahren durchbrochen hat. Mit ohrenbetäubendem Getöse haben sich damals Wasser und Geröll Platz gemacht in jenem Tal, das ich nun bergauf wandere.

Ich blicke wieder auf den Mt. Cook

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Blick auf die Berge etwas südlicher

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Vor meinen Füßen wieder der Lake Mueller mit von Schutt bedecktem Gletscher, Gletschertor und Gletscherfluss

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Es ist nicht wahr, dass Japaner pausenlos fotografieren. Hier habe ich sie in einer Generalpause - fotografiert

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Grüße aus der Provinz Otago!

Ich bin hier schon die 2. Nacht am Domain Camp Ground von Duntroon.

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Gestern habe ich das Vanished World Visitor Center besucht, heute folgt noch der Besuch bei den verschiedenen, auffälligen Limestone-Formationen in der Natur.

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Die sind in jener Zeit entstanden, als diese Teile von NZ unters Meer geraten waren, so vor 30 bis 20 Millionen Jahren. Die Limestones sind insgesamt winzige Fossilien, selbstverständlich. Darin eingeschlossen findet man haufenweise Häuser von Schnecken und Muschel, seltener Gebeine von Pinguinen, Delfinen, manche mit quasi Haifischzähnen, und von Walen. Das alles wird im Visitor Center in Originalen, Abdrücken und mit vielen Wandtafeln gezeigt.

So sieht die Wirklichkeit aus (am Foto)

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Nun weiß ich wieder mehr. Mal sehen, ob das mein Glück vermehren wird.

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Blicke durchs "Schlüsselloch" zu den Gelbaugen-Pinguinen

Ich habe zugeschaut, wie die Gelbaugen-Pinguine aus dem Meer ans Land kommen. Sie jagen tagsüber im Wasser und kommen abends an Land. Sie bringen Futter mit für ein oder zwei junge Pinguine. Die kann man natürlich nicht sehen. Es ist schon schwierig genug, die Eltern zu erkennen, denn für uns Menschen hat man in weiter Ferne und hoch über dem Kiesstrand eine Besucherplattform aufgestellt. Von hier können wir das Intimleben der flugun-, aber sehr schwimmfähigen Vögel beobachten.

Sie lieben die Privatsphäre, werden wir auf Tafeln aufgeklärt. Das Erspähen der Pinguine erinnert mich ein wenig an das Erschmecken von Artischocken. Die Pinguine auf 200 m Entfernung schauen aus wie kleine Striche, manchmal schwarz, manchmal weiß. Ein freundlicher Mann reicht mir sein Fernglas. Ja, die schütteln sich fest, nach den vielen Stunden des Jagens im Wasser. Sie flattern mit den Flügeln, die ihre Flossen sind, sie dehnen und strecken sich, drehen und schütteln Hals und Kopf.

Hier ein Gelbaugenpinguin am Heimweg nach einem Tag des Jagens im Meer

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Foto von Ute M.


Löwen und Möwen

Auf meinem Weg in den Süden entlang der Ostküste befinde ich mich auf jenem Boden, der vor 20 bis 30 Millionen Jahren unter dem Meeresspiegel war. Was von gestorbenen Schnecken, Muscheln, manchmal auch Pinguinen, Delfinen und Walen zu Boden gesunken ist, erscheint nun als Kalk. Allerdings nicht so verdichtet, wie in unseren europäischen Kalkalpen. Ich komme an Plätze mit ungewöhnlich geformten Felsabbrüchen vorbei. Sie sind teils ausgehöhlt, teils so tief, dass Menschen früherer Generationen darin hausen konnten. Natürlich haben sie auch die Wände bekritzelt mit Bildern und Zeichen.

Bei Hampton, einer kleinen Ansiedlung 70 km nördlich von Dunedin, liegen Kalkkugeln am Sandstrand und im Sand:

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Sie haben ansehnliche Durchmesser: 30 bis 200 cm.

Teilweise sind die Kugeln von Schichten aus Quarz durchsetzt.

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Einige der Kugeln sind genau an diesen Schichten aufgebrochen.

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Wie und wann diese geometrisch extremen Formen sich in der Natur gebildet haben, darüber gibt es bestimmt wissenschaftliche Abhandlungen. Ich kenne keine davon und kann ganz unbefangen staunen, was es doch nicht alles gibt.

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Am Katiki Point, ein paar Kilometer weiter, steht ein Leuchtturm.

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Am Strand zu seinen Füßen soll es Seelöwen geben, die da bei Ebbe schlafen. Zunächst fällt mir auf, dass ich von Möwen umgeben bin.

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Hier in NZ gibt es sie wieder. In der Südsee habe ich sie nicht gesehen. Dort finden sich Pelikane, Reiher, Ibisse und viele andere Seevögel offenbar besser zurecht, als die mir aus dem Mittelmeer und von der Donau vertrauten Möwen. Nun kreischen sie über meinem Kopf. Im Sturzflug kommen sie geradewegs auf mich zu, machen aber dann doch eine Kurve nach oben. Ich verstehe, ich bin ihren Kinderzimmern zu nahe gekommen! Auch Möwen schätzen Intimsphäre. Sie wollen mich nicht haben hier. Ich in fehl am Platz. Sorry.

Von den Seelöwen trennt mich ein Zaun, knapp 100 m schräg oberhalb ihres Schlafraumes, dem Schotterstrand.

Da liegen 3 Exemplare

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Einer hat wohl schlecht geträumt. Er hebt seinen Kopf, die Schnauze wendet sich nach oben und zur Seite. Meine Nähe nimmt keines der Tiere wahr. Ich bedeute ihnen gar nichts.

Die Möwen haben sich beruhigt. Ich trolle mich zurück zu meinem Auto, wenig Lust verspürend, in noch andere Intimsphären einzudringen.

Da outet sich ein Camping-Van-Besitzer

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Die Albatros-Kolonie bei Dunedin lasse ich links liegen.

Ich suche den DOC Campingplatz im Owaka Valley in den "Catlins" auf. Die paar Camper hier verlieren sich auf mehreren Waldwiesen.

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Am Morgen wache ich auf, getragen von einem, mir in NZ recht ungewohnten, wohltönenden Vogelkonzert. Es sind wieder sehr klare Klänge, klare Intervalle, ein wenig metallisch anmutend, aber auch wie hohle Flöten. Ich gleite wieder weg.


Löwen und Möwen

Ich bin am Sonntag, 06. Februar noch bis Bluff gekommen. Das ist ganz im Süden der Südinsel.

Da steht der berühmte Wegweiser.

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Und hier ergänzt mit jenem berühmten Ort in Österreich, an dem ich zuletzt gewohnt habe:

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Am nächsten Morgen gehe ich auf die Fähre nach Steward Island. Diese Insel liegt noch weiter südlich. Sie ist kaum bewohnt. Große Bereiche sind Naturreservat. Es gibt die Hütten des DOC. Auf Wanderwegen lässt sich die Insel in ein bis zwei Wochen zu Fuß von Hütte zu Hütte umrunden. Ich habe leider keinen Schlafsack dabei und überlasse diese Wanderungen daher anderen.

Ich leihe einen Tag lang ein Fahrrad aus und fahre so ziemlich das gesamte Straßennetz der Insel ab. Es beschränkt sich auf die nächste Umgebung von Oban, der einzigen größeren Ansiedlung.

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Ich finde das älteste Gebäude der Insel. Es ist ein Steinhaus, erbaut so um 1840, wenn ich mich recht erinnere, von einem hünenhaften Amerikaner namens Acker.

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Gemeinsam mit einer Maori-Frau sind ihm 9 Kinder geboren worden. Er hat hier auch Boote gebaut und seinem Namen gerecht werdend, den Acker bestellt.


Wieder mal im falschen Boot - und alles wieder gut getroffen

Uvla Island ist ein kleines Eiland innerhalb der großen Bucht, die Paterson Inlet genannt wird. Um 20 NZD kann man da hinaus fahren, lese ich in einem Prospekt. Ich bin kurz vor 9 a.m. am Steg und halte dem Kapitän des kleinen Kahnes meinen Prospekt hin. „Yes come in“, sagt er. Es sind noch 5 oder 6 weitere Passagiere an Bord. Nahe dem Ackers Point stellt der Käpt’n den Motor ab und alle fangen an zu fischen. Recht erfolgreich übrigens.

Hinter uns ein halbes Dutzend Albatrosse.

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Sie warten auf das Gerippe der orangen Fische, die der 2. Mann an Bord sogleich zu Ködern aufbereitet.

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Die Albatrosse kämpfen laut kreischend um den Restfisch. Sieger ist der, der den Fisch schnappt oder wegschnappt und in Sekundenschnelle verschluckt hat.

Auf meine Anfrage, wann wir denn zur Uvla Insel kommen, klärt sich der Irrtum: Ich habe ein Ausflugsboot für fischende Touristen bestiegen. Der Käpt’n bringt mich freundlicherweise zur Insel.

Ich spaziere eine gute und schöne Stunde auf Uvla herum.

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Wieder an Bord ist alles zum Lunch fertig: Gebratener frischer Fisch und Muscheln. Das lass ich mir gefallen!

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Es hat alles gepasst für mich. Bloß mein Barvermögen ist, trotz Nachlasses gegen Null geschwunden.

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Die Fahrkarte zurück nach Bluff bekomme ich - wie alles hier in NZ - mit der Kreditkarte. Und ein bisserl Cash auch noch dazu.


Es geht ins Fjordland

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Ich kehre zurück ans Festland der Südinsel. Die Straße westlich von Invercargill führt mich ganz nahe an die Küste heran. Ich muss ein paarmal stehen bleiben an den Sandstränden, in die wirklich gewaltige Brecher herein rollen.

Diese Naturgewalten am Meer anzuschauen, fasziniert mich Alpenländler stets aufs Neue:

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Eine Drahtseilbrücke aus Pionierzeit spannt über den Waiau River:

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Ich bin am Weg ins Fjordland. Die Landschaft hier ist nicht ganz so ausgeräumt wie im Norden. Die Hügel sind zwar auch bis zum Gipfel abgeholzt. Dennoch ab und zu eine Baumzeile als Windschutz. Und hin und wieder auch Bäume, die ihren selbst gefundenen Standort behalten dürfen:

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Diesmal am richtigen Schiff

Denn ich habe dazugelernt: Nicht einfach auf ein Boot springen, bloß weil es gerade abfährt!

In Te Anau buche ich eine Tagesfahrt in den Doubtful Sound. Es war eine gute Entscheidung. Die Bootsfahrt beginnt im "Pearl Harbour" von Manapouri, am gleichnamigen See gelegen. An die 40 Leute besteigen ein kleines Boot.

Es nieselt und regnet. Die steilen Berge rundum sind verschleiert.

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Weiter oben sind die Berge gänzlich in Wolken gehüllt.

Wir überqueren den Lake Manapouri bis in den Westarm.

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Rechter Hand befindet sich der Wassereinlauf für das größte Wasserkraftwerk des Landes.

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Es leistet 700 Megawatt. Das ist etwa die Leistung, die das Atomkraftwerk Zwentendorf in Österreich gehabt hätte, wäre es jemals in Betrieb gegangen.

Ein Bus wartet hier. Er fährt mit uns in jenen Straßenstollen, der in einer weiten Spirale in das etwa 180 m tiefer liegende Kraftwerk führt. Es liegt in einer Kaverne genau unterhalb des Wassereinlaufes im See, etwa auf Höhe des Meeresspiegels. Es ist sehr warm in der Maschinenhalle. Wir blicken auf 7 Generatoren, das heißt, deren obersten Teile.

Jeder Generator hat seine Francis-Turbine.

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Nach getaner Arbeit fließt das Wasser in 2 Stollen ziemlich waagrecht hinaus in den Doubtful Sound. Noch unten in der Kraftwerks-Kaverne wird der elektrische Strom auf Hochspannung transformiert und mit Kabeln nach oben, oberhalb des Wassereinlaufes geführt. Hier geht es dann über Freileitung ins 200 km entfernt Aluminiumwerk in Bluff. Das Kraftwerk ist Anfang der 70er-Jahre in Betrieb gegangen. In den Prospekten und auf Wandtafeln wird stolz auf die "größte Ingenieurleistung" des Landes hingewiesen.

Wieder ans Licht gekommen, bringt uns der Bus über jene Straße hinunter in den Doubtful Sund, auf der Jahrzehnte vorher die Menschen, die Arbeits-Maschinen und schließlich die Kraftwerksteile heraufgebracht worden sind.

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Am hinteren Ende des Doubtful Sounds angekommen, besteigen wir einen komfortablen Motor-Katamaran.

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Diese Landschaft hier im Doubtful Sund macht es mir leicht, meine Seele berühren zu lassen. Es ist wohl vielen an Bord so gegangen wie mir. Es verlangt uns, diese Augenblicke festzuhalten, sie anderen mitteilen zu können – immer und immer wieder klicken die Kameras.

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Jede Menge Movies werden eingesaugt.





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Ich hatte den Eindruck, dass selbst Kapitän und Reiseführer, die den Fjord täglich 2 x abfahren, die Natur rundherum immer noch mit Respekt und Ehrfurcht sehen.

Das Schiff verweilt an einer Fischerhütte.

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Der Bug wendet sich ans Ufer, wo mächtige Wasserfälle in den Sound springen.

Gärten von Wasserfällen kommen in zahllosen Kaskaden auf steilen Grasschrofen herunter

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Wir biegen in einen Seitenarm ein.

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In der letzten Biegung hält das Schiff an. Der Reiseleiter lädt uns ein, den Stimmen der Vögel, dem Rauschen der Wasserfälle zu lauschen, kein Klicken der Kameras, kein Herumgehen am Schiff. Jetzt stellt der Kapitän die Maschine ab. Eine Minute später verstummen auch Ventilatoren und Hilfsaggregate. Lauschen, schauen ---

Auch hier im Doubtful Sound hat es anfangs genieselt und geregnet. Die Fotos zeigen viel Dunst und Nebel. Sie konnten auch optisch nur wenig "festhalten". Je weiter wir ans Meer kommen, umso heller wird es.

Blauer Himmel zeigt sich, als wir, bereits bewegt von der rauen Tasman See, zwischen den letzten Inseln, den Shelter Islands, hindurch steuern.

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Ich kann 2 "Must-Do" abhaken: Milford-Sound und Fox-Glacier

Von Te Anau bis zum Milford Sound sind es 120 km. Man muss auf der gleichen Straße auch wieder zurück. Sie führt zuerst durch Wälder von Weißbuchen am Lake Te Anau entlang. Danach kommt ein sehr breites Flusstal. Ein Nebenarm bildet einen langgestreckten See, den Mirror Lake.

Darin spiegelt sich die gegenüberliegende Bergkette in einer erstaunlichen Schärfe.

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Ein Stück weiter wieder ein großer Parkplatz mit vielen Autobussen.

"TheChasm" wird angekündigt.

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Ich folge dem gut hergerichteten Pfad.

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Hier sind Touristen aus Japan die Mehrheit. Ich komme zur Schlucht. Der Fluss hat hier sehr weiches Gestein vorgefunden und hat sich tief darin vergraben. Die Steine zeigen, sichtlich ausgewaschen vom Flusswasser, sehr ungewöhnliche Formen, von runden Spalten, Höhlen und Säulen.

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Die Berge rücken wieder näher heran. Bergauf, bergab, ein letzter steiler Anstieg und ich bin beim Straßentunnel. Nun geht es nur noch bergab zum Milford Sund. Flugzeuge landen und starten am laufenden Band. Still ist es hier nicht.

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Ich buche eine Schifffahrt. Gleich 200 m nach der Hafenausfahrt ist rechts ein mächtiger Wasserfall.

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Links und rechts ganz steilen Felsen mit den vielen kleinen und großen Wasserfällen.

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Ich fahre noch am gleichen Tag zurück bis Te Anau und weiter in Richtung Queenstown. Heute bin ich in Haast an der Westküste angekommen. Es war eine genussvolle Fahrt an Seen entlang, durch Täler und über Pässe, durch Weiden, Wälder.

Auf dem Weg ins Westland habe ich in Wanaka einen Autostopper aufgelesen. Wir besuchen gemeinsam den Fox-Gletscher. Eine lange Zunge reicht weit ins Tal herunter. Vor 20000 Jahren habe sie bis ins Meer gereicht. So betrachtet sind wir etwas zu spät dran. Wir müssen vom Parkplatz ein Stück zu Fuß gehen. Die Zunge ist nicht von einer Moräne bedeckt.

Wir blicken auf das blaue Eis und das Gletschertor am Zungenende.

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Am Abend stehe ich mit meinem rollenden Schlafzimmer auf Platz 14 des Rainforest Retreat in dem Dorf mit dem Namen "Franz Josef“. Das hat was mit dem vorletzten österreichischen Kaiser zu tun.

Auf Wikipedia findet man mehr darüber: http://de.wikipedia.org/wiki/Franz-Josef-Gletscher , seinen Namen hat. Der in Bonn geborene Julius Haast, http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_von_Haast , hat in den 60er Jahren des vorvorigen Jahrhunderts als Geologe fleißig die Gebirgsregionen Neuseelands erforscht. Er hat vielen Gebirgszügen, Hochebenen und Gletschern Namen gegeben, so auch dem größten aller Gletscher. Warum er ihm ausgerechnet den des österreichischen Kaisers gab, habe ich nicht erfahren können. Kaiser Franz Josef hat sich nicht lumpen lassen und dem Haast einen Adelstitel verliehen. Vielleicht war das der Deal. Haast wiederum heißen eine Stadt, ein Fluss und ein Pass. Sein Name steckt in den Namen eines Minerals, einer Pflanze und eines Adlers.

Ich habe dem Gletscher meine Aufwartung nicht gemacht, denn es hat den ganzen Tag geregnet, "hammer and nails", wie mein amerikanisch-israelischer Beifahrer meint.

In Reefton trenne ich mich von meinem Beifahrer

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Über den Lewis Pass verlasse ich das Westland und kehre zurück nach Waipara in North Canterbury.


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