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Singapur
Vom 26. Dezember 2011 bis 9. Januar 2012

Segeln um die Welt - Singapur

Sentosa ist eine Insel im Süden von Singapur, das ja selbst eine Insel ist und an das Südende der malayischen Halbinsel anschließt.

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Die One15Marina auf Sentosa liegt auf 1°15‘ nördlicher Breite. Daher der Name. Die Singapurer lassen die Insel von Jahr zu Jahr wachsen, indem sie das Meer aufschütten.

Das Gebiet um die Marina ist auf diese Weise neu geschaffenes Land mit sehr neuen Gebäuden und Kunstobjekten

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Es weihnachtet noch, als ich nach 3 Tagen das Schiff verlasse

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Im Stadtteil „Little India“ finde ich das „Inn Crowd“, eines der vielen Backpackers Hostels hier. Ich schlafe im Dorm. Es ist erstaunlich ruhig. Bloß der Aufenthaltsraum ist immer beschallt.

Sich in Singapur zurechtzufinden ist wirklich sehr einfach. Die U-Bahn ist ein Erlebnis für sich.

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Jedenfalls für mich Hinterwäldler war es das.

So viele Shopping Malls auf einen Fleck

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so viele Wolkenkratzer

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Und so viele Menschen aus 4 oder 5 verschiedenen Kulturen wohnen dicht an- und miteinander. Und alle Gebäude sind innen und außen blitzsauber. Riesige Glasflächen, gigantische Konstruktionen aus nichtrostendem, glänzendem Edelstahl.

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Wer putzt das alles?

Die Bauherren haben viel Geld in die Hand genommen, damit die Materie nicht bloß aufeinander geklotzt wird. Man spielt mit ihr.

Da gibt es einen Wolkenkratzer, dessen Säulen wie Spiralen übereinander stehen. Kürzlich sind die 3 Türme in der Marina Bay fertig geworden. Sie erheben sich in einem gewaltigen seitlichen Bogen. Oben drauf, im 57. Stockwerk, steht auf allen 3 Türmen das lange „Schiff“ mit Palmen, Hotel und Swimmingpool.

Da gibt es einen Wolkenkratzer, dessen Säulen wie Spiralen übereinander stehen. Kürzlich sind die 3 Türme in der Marina Bay fertig geworden. Sie erheben sich in einem gewaltigen seitlichen Bogen. Oben drauf, im 57. Stockwerk, steht auf allen 3 Türmen das lange „Schiff“ mit Palmen, Hotel und Swimmingpool.

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Es ist unglaublich, was den singapurischen Städteplanern alles eingefallen ist, wie man Fassaden gestalten kann.

Es gibt zahllose Teiche, Brunnen und Wasserspiele in- und außerhalb der Gebäude von ganz Singapur.

Hier die Kehrseite einer Fassade, im Kolonial-Stadtteil mit älterer Bausubstanz

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Es gibt zahllose Teiche, Brunnen und Wasserspiele in- und außerhalb der Gebäude von ganz Singapur.

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Dazu die vielen gut eingerichteten und bestens gepflegten Grünanlagen, oft mit großen Objekten namhafter Künstler aus aller Welt kultiviert.

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Ich habe den Eindruck, den Stadtplanern ist kein einziger Quadratmeter entgangen. Sie haben alles am Reißbrett und unter Kontrolle.

Es ist natürlich alles Natur aus 2. Hand, die Blumentöpfe, Dachgärten, Parks, Grünflächen und Bäume zwischen den Schnellstraßen und Plätzen. Ich sehe das keineswegs als den zukunftsweisenden Weg an. Ganz im Gegenteil. Fußt doch all die Pracht auf der Verfügbarkeit billigen Erdöls, für den vielen Strom, für die vielen Klimaanlagen, für die Aufzüge, Rolltreppen, U-Bahnen, Belüftung und Beleuchtung der unterirdischen Welten.

Es ist abzusehen, dass Energie knapp werden wird. Die Menschen in Vanuatu werden sich leichter daran gewöhnen können als die in Singapur.

Es lohnt sich, wenn man auf der Durchreise durch Singapur ist, einen Tag dranzuhängen, um sich das anzuschauen. Singapur ist was Besonderes, auch im Positiven, finde ich. Etwa auch deshalb, weil auch die Menschen in Singapur sich freiwillig unter besondere Kontrolle gestellt haben. Sichtlich ganz anders als in den bekannten autoritären Staaten. Das Zusammenleben der Menschen im Alltag scheint reibungslos zu funktionieren. Es gibt keine allgegenwärtige Spitzel. Polizei in Uniform ist kaum zu sehen.

Es leben hier Menschen aus sehr konträren Kulturen und Religionen dicht nebeneinander. Da sind einmal die Inde. Die Frauen tragen wunderbare Sari und sind bis ins hohe Alter richtig schön. Dann gibt es die Muslime. Man sieht die Frauen im Kopftuch, sehr selten Burka. Ihre schönen Kleider tragen sie mit Würde, vom Scheitel bis hinunter über die Fußknöchel. Die Chinesinnen haben die Knöchel frei bis hinauf, wo mit dem großen Gesäßmuskel die waagrechte Falte gebildet wird. Hier scheint das niemands religiöse Gefühle zu beleidigen. Kurze Hosen bei Männern werden vorwiegend von Chinesen und Europäern getragen. Hindutempel, buddhistische Tempel, Moscheen und Kirchen haben nebeneinander Platz.

Aus Wikipedia: Der singapurische Staat fasst sein Verhältnis zur Religion in der Öffentlichkeit im Konzept des "muscular secularism" (englisch, sinngemäße Übersetzung: „wehrhafter“ oder „wachsamer Säkularismus“) zusammen. Ziel dieser politischen Haltung ist laut wiederholter Verlautbarungen singapurischer Offizieller die Gewährleistung des sozialen Zusammenhalts einerseits und den Schutz des multiethnischen und multireligiösen Stadtstaates vor religiösem Extremismus andererseits. (Zitat Ende).

Ich habe den Eindruck, da ist sehr viel durchdacht, geplant, organisiert und reguliert. Für Gesetzesübertretungen stehen schwere Strafen, die angeblich auch vollzogen werden.

Mir fällt auf, dass die vom Staat bezahlte öffentlich zu sehende Kunst sich jeglicher religiöser Themen enthält.

Hier das Kunstmuseum, vom „Schiff“ auf den 3 Türmen aus aufgenommen

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Das Kunstmuseum mit dem „Schiff“ im Hintergrund

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Eine Ausstellung von Bildern französischer Künstler gegen Ende des 19. Jahrhunderts gibt es im Nationalmuseum zu sehen.

Sommernacht

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Marianne Stoikes (1855 – 1927): Das junge Mädchen und der Tod (ca. 1908)

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Es ist eine alte, mehrmals von Künstlern aufgegriffene Geschichte (Schubert z.B.). Mich hat das Bild erschauern lassen. „Du kommst jetzt schon zu mir. Ich bin doch noch so jung“, sagt das Mädchen. Ein Flügel des Engels ist an den Rücken des Mädchens gelegt. Der Engel blickt nicht böse, kein grimmiger Sensenmann, nein – „Ich hole dich ab“, sagt er mild.

In Singapur haben es die Raucher sehr schwer.

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Es herrscht generelles Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gilt auch für Terrassen, die halb oder ganz im Freien sind. Ich, einstmals militanter Nichtraucher, sehe ohne Mitleid die armen Raucher auf den Gehsteigen stehen. Wer einen Zigarettenstummel wegwirft, wird hart bestraft. Er darf öffentliche Flächen reinigen, mit einer Leuchtweste, wo drauf steht, warum er das tut.

Wer mehr als 500 Gramm Cannabis bei sich hat, wird zwingend zum Tode verurteilt. Schläge mit dem Rohrstock auf das nackte Gesäß gibt es nur für Männer, bei Vergewaltigung, Vandalismus, Wände besprühen und fürs Lügen beispielsweise. Damit schreckt Singapur Gesetzesübertreter ab und zieht jährlich etwa 40 zu Gesetzesbruch tendierende Menschen unwiderruflich aus der Gesellschaft ab. Bezogen auf die Einwohnerzahl von Österreich wären das etwa 70. Das ist immerhin viel weniger, als wir uns an Verkehrstoten – hier ist die Unschuldsrate viel höher als bei der Todesstrafe – gestatten. Die Folge: Singapur gilt als eine der sichersten Städte der Welt. Es lohnt sich, auf Wikipedia,http://de.wikipedia.org/wiki/Singapur, mehr darüber zu lesen. Keine Beobachtungen habe ich gemacht, wie sehr High-Kriminalität, wie Geldwäscherei, Mafia, Korruption und dergl. gedeiht oder nicht.

Ich halte Singapur für stabil und fragil zugleich. Mir ist alles viel zu künstlich, zu wenig Natur. Ich möchte da weder wohnen noch arbeiten. Singapur lebt offenbar davon, dass ständig viele Menschen zuwandern. Die Geburtenziffer liegt bei 1,2 Kindern je Frau.

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Das mit dem Visum hunzt mich. Beim 1. Besuch verlangt man ein Rückreiseticket von mir. Für den 2. Besuch habe ich einen Public Holiday erwischt. Beim 3. Besuch habe ich nicht genug Geld bei mir, und das Ticket hat einen zu späten Ausreisetag. Daraufhin verliere ich meine Brieftasche samt Inhalt. Nach 4 Stunden habe ich sie wieder – ein ehrlicher Singapurer, der Inder an der Ecke vom Gemüseladen, hat sie aufgehoben für mich. Am 4. Tag gebe ich den Antrag ab, am 5. habe ich das Visum.

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Am 9. Januar reise ich im Bus nach Malaysien aus.


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