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Vanuatu
vom 23. Mai bis 28. Juni 2011

Segeln um die Welt - Vanuatu


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Angekommen auf Vanuatu

Nach 6 Tagen und 3 Stunden fahren wir in die Bucht „Port Resolution“ auf der Insel Tanna. Am Rande der Bucht gibt es Korallenbänke. In solchem Fall ist mein Platz vorne am Bug

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Die Überfahrt war rau, aber herzlich. Port Resolution ist übrigens kein Hafen. Die stille Bucht ist nach James Cooks Segelschiff „Resolution“ benannt. Damit ist er hier, ein paar Jahre vor uns, vor Anker gegangen.

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Es dauert nicht lange, da paddelt ein Mann zu uns heraus.

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Es ist Stanley aus dem Dorf. Er organisiert uns die Fahrt in die 2 Stunden entfernte Insel-Hauptstadt Lenakel. Denn er weiß, dass wir dort einklarieren müssen. Das ist sein Job hier.

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In diesem Dorf hat man einen „Yachtclub“ gebaut – ein Restaurant für die Yachties.

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Wer Tage der Einsamkeit in friedlicher Natur sucht, kann hier auch logieren

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“Yasur“, der lebende Vulkan auf Tanna/Vanuatu

Dienstag, 24. Mai und früher Morgen. Wir versammeln uns an Land.

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Die Segler von 2 Booten aus Neukaledonien sind auch dabei. Auf 2 allradgetriebene Klein Lkw. Insgesamt sitzen 20 Leute auf der Ladefläche.

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Wir fahren vom Dorf Port Resolution nach Lenakel. Der Allrad-LKW fährt uns auf einer atemberaubenden Piste durch den Dschungel. Zwischendurch ein Stopp in einem kleinen Dorf, denn wir müssen tanken. Das zieht sich hin, sodass wir viel Zeit haben, dem Dorfleben zuzuschauen:

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Einer der ganz kleinen Buben schaut die ganze Zeit sehr angstvoll in die Kamera. Dann kommt der Moment, wo er weinen muss und zur Mutter flüchtet. Wenn das so schlimm ist, dann schließe ich eben die Linse.

Häuser und deren Konstruktionsdetails

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Die Piste führt am Fuße des Westhanges des Vulkans entlang. Wir hören immer wieder sein Rumpeln und Rumoren.

Am Fuße des Vulkans geht es über weite Flächen schwarzen Sandes und durch einen knietiefen Fluss.

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In Lenakel können wir beim Zoll einklarieren, in der Bank Geld eintauschen, einen Kaffee trinken, ins Internetcafé gehen und ein ortsübliches Mittagessen einnehmen.

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Die Seglergruppe aus Neukaledonien (dem benachbarten französischen Überseedepartement) hat Schulbücher mitgebracht für die französische Schule in Lenakel.

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Als Vanuatu vor der Unabhängigkeit (1980) noch die Neuen Hebriden genannt wurde, ward es von Frankreich und England gemeinsam verwaltet. Daher wird hier neben Englisch auch Französisch gesprochen. Als Umgangssprache allerdings setzt sich Bislama mehr und mehr durch. Es ist eine jener 108 lokalen Sprachen. Bislama wird von einem Viertel der 250000 Einwohner als Muttersprache angegeben. Französisch hingegen scheint mehr und mehr zurückgedrängt zu werden.

Am Heimweg zweigen wir ab zum Vulkan. Der Allrad-Klein-LKW klettert wieder durch den Dschungel, dann über große Lavabrocken. Schließlich hält er am Parkplatz. Die letzten 200 m zum Kraterrand hinauf gehen wir zu Fuß.

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Das dumpfe Grollen des Vulkans hören wir schon die ganze Zeit. Nun schauen wir in die Tiefe. Wir sehen keine brodelnde Lava, aber Rauch und Dampf.

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Alle 2 bis 3 Minuten wird der Rauch blitzartig von unten erhellt. Dann macht es einen kräftigen Rumpler und schon fliegen glühende Lavafetzen herauf. Eine neue Rauchwolke folgt.

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Ich versuche von einer höheren Stelle des Kraters aus, doch einen Blick in einen der angeblich 4 Lavatümpel werfen zu können. Es gelingt nicht. Die Ausbrüche hingegen werden immer stärker. Lavafetzen gehen als große, heiße Schlackentrümmer zwischen uns Zuschauer nieder. „Look up, look up“, rufen die Führer.

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Eine Frau rennt, stolpert, bleibt liegen und rappelt sich doch wieder hoch. Nein, nicht getroffen, bloß hingefallen. Da rumpelt es schon wieder. Die nächste Ladung geht wieder ins Publikum.

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Ob das normal ist, frage ich einen der Guides. Heute eruptiere der Vulkan heftiger als die Tage zuvor, sagt er. Aber ungewöhnlich sei das nicht. Es habe mit dem heute gesunkenen Luftdruck zu tun, meint er. „Wann hat es da zuletzt einen Unfall gegeben?“ will ich wissen. Das war 1995. Einer der Guides sei seitlich in der Hüfte getroffen worden und auf der Stelle verstorben. Einer Touristin aus Japan sei der Kopf abgetrennt worden.

Unter solchen Umständen würde man in Österreich den Vulkan nur aus weiter Ferne sehen dürfen. Ich freue mich, dass hier so unprofessionell geführt wird und ich das erleben konnte. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Lavabrocken getroffen zu werden, halte ich für nicht höher, als auf der Straße einen schweren Unfall zu erleiden.


Ein Rundgang durch das Dorf bei Resolution Harbour

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Wir werden ausdrücklich eingeladen zu einem Rundgang durchs Dorf. Die Sehenswürdigkeiten beginnen am Strand.

Das ist Stanleys Boot aus der Nähe

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Die Dorfwiese, wo gegen Abend Leben aufkommt

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Das Restaurant

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Die Hütten

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Ein Platz, wo zuweilen Markt gehalten wird. Auch zur Maiandacht sind die Menschen hier zusammengekommen

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Nach dem Flechten werden die Matten in der Sonne getrocknet

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Wir wandern durch den Wald zum Strand.

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Die Männer begeben sich am frühen Abend an ihre Plätzen zu den Männerrunden

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Dabei wird Kava getrunken. Anders als auf Fidschi wird hier die grüne Kavawurzel verwendet. Dass die Wurzel zuvor von einem Mann mit gutem Gebiss zerkaut, dann wieder ausgespien und mit Wasser versetzt schließlich das Getränk ergibt, an dem man sich berauscht, ist eine Besonderheit auf Tanna. Wir haben beim Trinken nicht teilgenommen, nur beim Kauen und Ausspeien zugeschaut.


Wir verlassen Tanna und segeln nach Erromango

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Es gehen uns zwei Wahoo an die Angel. Miki hat den Längeren

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Was ist das? Das hatte einer der beiden Fische im Magen. Sie bewegen sich noch, als wir diese Lebewesen herausnehmen.

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Den kleineren Fisch filetieren wir für uns

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Es gibt eine Nachtfahrt. Am nächsten Tag gehen wir bei der Insel Erromango in der einsamen Dillon’s Bay vor Anker.

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Schenken und tauschen - zu Gast in einem kleinen Dorf auf der Insel Erromango

Unpongkor heißt das Dorf an der Flussmündung. In einem kleinen Kanu, so einem mit Ausleger an der Seite, paddelt ein Großvater mit seinem Enkel zu uns heraus.

Guten Morgen, geht es hin und her. Der Großvater heißt David. Er lädt uns ein, an Land zu kommen. Falls gewünscht, würde er uns führen. Er hat uns eine Tasche mit Früchten mitgebracht: 4 große Papaya, 3 Passionsfrüchte, 3 Chokos (ein Gemüse) und etliche Zitronen.

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Miki schickt mich, unser Geschenk für das Dorf aus der Eistruhe zu holen. Es ist der 1,3 m lange Wahoo, der uns gestern an die Angel gegangen ist.

Am Nachmittag steuern wir in die Flussmündung zum Dorf. David erwartet uns schon.

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Nein, die Stelle am anderen Ufer, wo Missionar William gestorben ist, möchten wir nicht besuchen. Aber den Garten würden wir gerne sehen. Landeinwärts gibt es nun zu beiden Seiten des Weges Pflanzungen von Taro, Manjok und anderen ortsüblichen Gewächsen, von denen ich weder Namen, noch Anwendung kenne.

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David, 58, klettert 10 m hinauf in den Schopf einer Palme und pflückt dort etliche Kokosnüsse.

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Mit der Machete entfernt er die grüne Schale und wir bekommen das Kokosnusswasser zu trinken.

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Dann legt er, zu meines Gaumens Freude, das weiße, noch weiche Fleisch frei.

David zeigt uns die Ambulanz des Dorfes und dann sein Haus und einen seiner Enkel

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Hier geben wir ihm den mitgebrachten Reis. Er hatte vorsorglich am Vortag danach gefragt. Buntstifte für die Kinder haben wir dabei. Dann biete ich ihm eines meiner T-Shirts an.

David führt uns zu seinem „Yachtclub“. Damit ist ein Haus gemeint, wo Yachties essen, trinken, duschen und relaxen können.

Das Haus ist noch in Bau.

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Das Haus ist noch in Bau.

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Material wird gekauft, wenn wieder Geld da ist. Geld machen Davids Söhne, wenn sie in Port Vila am Bau arbeiten oder nach Neuseeland auf Saison gehen und dort Kiwi-Früchte ernten oder anderes Obst.

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Am nächsten Morgen, bald nach dem Frühstück, paddelt David wieder zu uns heraus. Er ist gedrängt vom Wissensdurst über die Geschichte Israels. Gestern, während des Spazierganges durch das Dorf, hatte Miki begonnen davon zu erzählen.

Miki arbeitet stark heraus, wer David, dessen Namen unser Gast trägt, gewesen ist: Der größte König, den Israel je zuvor hatte. Er hat Israel stark gemacht.

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Unser Gast David möchte, dass Miki ihm das alles niederschreibt, damit er, David, es sich merken und weitererzählen kann. Es ist eine A4-Seite geworden.

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David hat eine erstaunliche Kenntnis von allen diesen Geschichten. Es scheint mir, es sei ihm ein besonderes Geschenk, aus dem Munde eines in Jerusalem Geborenen alles das zu hören, was er zuvor bloß zu lesen oder von Pastoren zu hören bekommen hat.


Vanuatu hatte das Glück,

von den Europäern sehr spät worden zu sein. Erst nach James Cook, 1839, kamen die ersten Siedler zu den „Neuen Hebriden“, wie man die Inseln damals benannt hatte. 1906 haben Briten und Franzosen sich auf eine gemeinsame Verwaltung geeinigt. Im 2. Weltkrieg ist es vorübergehend von Japan und von den Alliierten besetzt gewesen. 1980 ist Vanuatu unabhängig geworden. Es gab die üblichen, von Europäern eingeschleppten Infektionskrankheiten. Von den geschätzten, ursprünglich 1 Million Einwohner hat es im Jahr 1935 nur noch 45 000 gegeben. Inzwischen ist ihre Zahl wieder gewachsen auf genau 251420 am 10. Juni 2011, so die Leuchtanzeige am Ministerium für Statistik. 19 % davon leben in der Hauptstadt Port Vila, 28 % auf der Insel Efate, wo Port Vila ist. 98,5 % der Menschen in Vanuatu sind Melanesier: Sehr dunkle Haut, gekräuseltes Haar, kräftige Mundpartie, fester Nacken mit Nackenfalte – und freundliches Lachen. Der Rest sind Chinesen und Weiße.

Die Menschen in den Dörfern leben recht autark von dem, was der Boden hergibt. Sie haben wenig mit Geld zu tun. Bloß in den Beziehungen nach außen ist es unverzichtbar: Erhaltung des dorfeigenen Klein-LKWs für den Transport von Gütern und Menschen, für Baustoffe und diverse Geräte. Die Verwaltung hat wenig Chance, Geld einzutreiben, damit die Dörfler was beisteuern könnten zur Erhaltung der Infrastruktur. Diese besteht in der Hauptsache aus einem Netz von Pisten durch den Regenwald, Schulen, medizinischen Einrichtungen, Polizei, Grenzschutz und Verwaltung.

Geld erwirtschaftet wird in diesem Dorf, soweit ich mitbekommen habe, aus der Lieferung von Sandelholz. Es ist in Asien geschätzt als einer der Duftstoffe in Räucherstäbchen. Manche der Männer finden zeitweilig Arbeit in der Hauptstadt Port Vila. Andere gehen zur Kiwi-Ernte auf Saison nach Neuseeland.

Eine Studie der britischen New Economics Foundation (NEF) bewertet das Glück der Einwohner Vanuatus im weltweiten Vergleich am höchsten. Untersucht wurden Zufriedenheit, Lebenserwartung und der Umgang mit der Umwelt. (Zitiert aus Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Vanuatu). Die Aussage im Sinne dieser Studie scheint vielen Vanuatuern bekannt zu sein. Sie kommen im Gespräch immer wieder mal darauf, dass die Welt sie für glückliche Menschen hält.


Einblicke ins Dorfleben - wir versuchen ein Auto auf Touren zu bringen

Nach einer halben Stunde paddelt David wieder zu uns heraus. Diesmal hat er seinen gewichtigen Schwager Mathew im Kanu. Mathew hat Sorgenfalten im Gesicht und 4 neue Kohlebürsten in der Tasche. Ob wir ihm helfen könnten, ist seine Frage. Das Auto sei die einzige schnelle Verbindung zum 9 km entfernten Flughafen. Im Falle eines schweren Unfalles im Dorf daher sehr wichtig. Die Kohlebürsten sollten in die elektrische Maschine des dorfeigenen 4WD Cars eingebaut werden. Dazu sei ein Lötkolben nötig, sagt er. Ja, haben wir an Bord. Habt ihr Strom an Land? Mathew bejaht, es gäbe einen transportablen Generator.

Nun packen Miki und ich den Lötkolben samt Lötzinn ein, den ganzen Elektrokram, ein Multimeter, diverse Zangen und Schraubenzieher. So gerüstet begeben uns mit unserem Schlauchboot ans Ufer.

Es ist ein mittelgroßer Mitsubishi-Klein-LKW. Die Motorhaube ist geöffnet. 5 Männer stehen sehr entspannt herum, mit einem Hauch von Erwartungshaltung. Ich mache was ausfindig, was ich für die Lichtmaschine halte. Doch dieses runde Gerät hat keine Kohlebürsten. Nach 20 Minuten taucht der Mathew auf. Er hatte offenbar versucht, den Generator, der uns den Strom für den Lötkolben machen sollte, zu finden oder zu starten. So klar ist das nicht geworden. Jedenfalls wird es keinen Strom geben für unseren Lötkolben. Das ist im Moment auch gar nicht wichtig. Ich frage Mathew, wo denn die auszutauschenden Kohlebürsten hingehörten. “It’s the starter,” sagt er. Und wo ist der Starter? Miki weiß es: Ganz unten und ganz schwer zugänglich. Man müsse sich am besten rücklings auf den Boden unters Auto legen. Der Boden ist morastig. Wir schieben den Mitsubishi hinaus auf die Wiese. Das erweist sich als schwierig, denn irgendwas blockiert die Hinterräder. Ich versuche mich schließlich als Driver und finde durch Zufall die Lösung: Der Hebel muss auf “nur Hinterrad-Antrieb” stehen.

Unterm Wagen liegend kann ich weder den Starter, noch die Kohlebürsten ausmachen. Ich beteuere, ich sei zwar Elektroingenieur, aber kein Automechaniker. Ich könne löten, nicht aber zwangsläufig den Starter eines Dieselmotors finden und ausbauen. Miki, der pensionierte Flugzeugpilot, meint, das sei auch seine Profession nicht. Er habe aber den Verdacht, dass die Batterie schwach sei. Denn der Motor dreht beim Starten zwar ein wenig an, aber mit offenbar zu geringer Kraft. Die Spannung fällt von 12,67 Volt im Leerlauf auf 9 Volt beim Starten. Ob das zu tief ist und allenfalls ein Hinweis auf eine schlecht konstituierte Batterie sei, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, lässt es mich aber vermuten.

Es gibt nun doch ein weiteres Auto. Man hat es nach einer Stunde aufgetrieben. Doch es gibt keine Starterkabel. Wir müssen die Batterie des anderen Autos ausbauen und an den Platz der ebenfalls auszubauenden Batterie des maroden Autos setzen. “Daumen halten!” Ich messe die Leerlaufspannung der Batterie: stattliche 13,1 Volt. Miki dreht den Startschlüssel. Die Spannung fällt nur auf 10 Volt. Die Maschine macht nun volle Drehungen, springt aber nicht an. Da geht Mathew, dem das Auto vertraut ist, an den Startschlüssel. Er kennt den Trick und höre da, der Motor läuft!

Gegenprobe mit der ursprünglichen Batterie: Motor startet nicht durch. Somit offensichtlich: Man wird eine neue Batterie kaufen müssen. Miki freut sich, richtig vermutet zu haben. Jemand erklärt ihm zum Mechaniker Nr. 1. Der Verdacht war auf die Kohlebürsten gefallen, weil ein Experte vor einem halben Jahr dem Mathew gesagt haben soll, die müssten erneuert werden. Weil das grundsätzlich richtig sein könnte, haben wir dem Mathew sehr nahe gelegt, nicht nur die Batterie zu tauschen, sondern auch die Kohlebürsten zu überprüfen und allenfalls zu wechseln. Miki überlässt den Männern seinen Lötkolben samt Lötzinn. Den Strom dazu müssen sie sich selber machen.

Diese Begebenheit hat uns, unsrerseits zwanglos, Einblick in das Naturell der Menschen hier geschenkt. In allem was zu tun war – Schraubenschlüssel herbeischaffen, das Auto auf die Wiese schieben, eine weitere Batterie besorgen, Entscheidungen treffen – es geht alles sehr gemächlich, gemessen am Tempo des white Man.

Wir laufen noch gleichen am Abend aus und treffen am Sonntag in der Früh in Port Vilas, der Hauptstadt von Vanuatu auf der Insel Éfaté ein.


In Port Vila, der Hauptstadt von Vanuatu

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Wir finden einen Platz am Kai. Es gibt die üblichen Besorgungen: Geld ziehen, Internetzugang finden, Telefonguthaben nachkaufen, in der Apotheke was holen, Proviant einkaufen.

Miki hat neue Fittings gekauft. Nun kann er den Boiler wieder betriebsbereit machen

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Ich lackiere den Holzrand unseres Esstisches

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Ein paar Tage später laufen wir nach Westen aus, immer in Küstennähe bleibend. Nach etwa 30 sm haben wir in der sehr stillen Bucht „Port Havannah“ geankert und sind 3 Tage dort geblieben.

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Was schwimmt denn da für eine Flosse rund um unser Boot? Ein Hai? Nein ein Manta Rochen! Schon ist Miki im Wasser:




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Zurück in Port Vila beginnen wir eifrig zu putzen an Bord, denn am Mittwoch erwartet Miki seine Frau.

Für mich ist es das Ende auf der „Two Oceans.


Ich entspanne mich in einem Hostel

Es liegt nur eine Parallelstraße entfernt von der Marina. Diese Nähe ist mir wertvoll. Kann ich doch ganz schnell auf einen Sprung Nachschau halten, was sich bei den Seglern tut.

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Vom Hostel aus blicke ich auf das Parlament von Vanuatu.

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52 Abgeordnete versammeln sich, um über das Geschick ihres erst seit 1980 selbständigen Inselstaates zu beraten und zu beschließen.

Heute ist erster Tag der neuen Session. Die Musikkapelle spielt zur Feier des Tages.

Auch Vanuatu hat seine „Unregelmäßigkeiten“ bei den führenden Politikern. Der Ministerpräsident hatte geschworen, dass das Parlament per Handzeichen ihn zum Ministerpräsidenten gewählt habe. Daraufhin ist er ins Amt berufen worden. Der Klage des dadurch zurückgestellten Kandidaten wurde dieser Tage von einem Höchstgericht stattgegeben. Der Schwur war ein Meineid. Das Parlament hätte in dieser Angelegenheit verfassungskonform überdies geheim, also mit Stimmzetteln votieren müssen. Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen. Der meineidige Expräsident hat es nun nicht leicht. So habe ich die Berichte in der Presse verstanden – Verständnisfehler vorbehalten.

Ich relaxe unter dem Dach über der Terrasse des Hostels „Emely’s Take Away“. Es ist ein Küche dabei, wo einfache Gerichte „mitgenommen“ werden können, oder gleich an den Tischen verzehrt werden.

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Das geht 24 Stunden hindurch – nachts nicht gerade leise. Ich freue mich über meine Ohrstöpsel


Den Gedanken, auf einer der Inseln mich nieder zu lassen,

müsste ich aktiv herbeiholen. Von selber kommt er nicht. Eher von selber kommt dann der Gedanke, warum ich weggefahren bin. Sicher ist, ich bin nicht geflüchtet, weil das Leben daheim etwa unerträglich geworden wäre. Es hat mich gezogen, dessen bin ich gewiss. Und jetzt denke ich manchmal nach, warum es mich den nun wieder heim zieht. Ich habe keine eigenen 4 Wände. Was ist mein daheim?

Ich habe jetzt noch ein Jahr Zeit, fern der "Heimat" darüber zu meditieren. Aber ich mach mir keinen Stress daraus.


Pfingsten auf der Terrasse und im Freilichtkino

Am frühen Morgen des Pfingstsonntages werden die Stühle auf „meiner“ Terrasse in Reih und Glied aufgestellt. Ich sitze ganz hinten, wo es eine der wenigen Steckdosen gibt, hinter meinem Laptop und ordne die Bilder für den Bildbericht Fidschi – Neuseeland. Ganz vorne wird ein Tisch mit Tuch platziert. Musiker kommen mit Stromklavier, Bassgitarre und normaler Gitarre. Sie stimmen sich ein und spielen sich warm. Allmählich wird daraus Live-Musik. Die ersten Gäste haben Platz genommen.

Ich klappe den Laptop zu und nehme gerne das Gespräch mit einem Herrn auf. Wir sitzen nebeneinander auf der hintersten Bank. Er sagt, ich könne wählen, ob ich sitzen bleibe oder aufstehe. Ich mach natürlich mit. Der Gitarrist singt fröhlich ein Gotteslob „… in this wonderful morning“, viel „Halleluja,“ „Thank you Jesus,“ und „Hosianna!“ Alles steht, mit Ausnahme von ein paar Müttern mit Kleinkindern am Schoß, an der Hand oder zumindest im Auge. Eine Frau hebt ihre rechte Hand, viele singen mit, alles wiegt sich in der fröhlichen Musik – „an diesem wundervollen Morgen“.



Eine Frau in violett gemustertem Kleid hat mich vor Beginn des „Worship“ mit Wangenkuss begrüßt. Sie ist Missionarin dieser jungen Freikirche, angereist aus Papua Neuguinea, wie ich später erfahre. Nun beginnt sie leise zu reden. Ich verstehe, dass sie voll der Freude ist, dass Jesus für uns da ist. Ihre Stimme wird allmählich stärker. Die Musiker sind melodram dabei. Ihr Sprechgesang sprüht spontane Begeisterung, Enthusiasmus, Dank und Verzückung über die Schönheit der Schöpfung. Immer wieder auch die oben schon zitierten Ausrufe. Sie kommt ganz langsam wieder zur Ruhe, ohne an Spannung zu verlieren. „Halleluja, halleluja, halleluja“, fast flüsternd endet sie ihre Eröffnung. Nun stimmt der Gitarrist lange Gesänge an, bei denen viele mitsingen, alle sich bewegen. Wir sind eine fröhlich bewegte Runde.

Dieser Teil des „Worships“ hat wohl gut 50 Minuten gedauert. Währenddessen benehmen sich die kleinen Kinder wie bei uns. Sie hüpfen in den hinteren Reihen herum, kriechen am Boden, spielen mit kleinen Autos, nerven mehr oder auch weniger ihre ziemlich gelassenen Mütter.

Nun werden die Kinder eingesammelt. Sie gehen jetzt in die Sonntagsschule, sagt mir mein Freund neben mir. Es beginnt der Teil des Gottesdienstes, wo mitdenken angesagt ist. Vorne steht John. Er liest die Geschichte mit dem Sturm auf dem See, wo die Jünger sich genötigt sehen, ihren Herrn zu wecken. „Habt ihr keinen Glauben?“ heißt, ins Deutsche übersetzt, die abschließende Frage an seine Jünger. John legt der zuhörenden Gemeinde ans Herz, Jesus darin aufzunehmen. Jesus in dir, das sei das Entscheidende. Wähle dein Leben nicht danach, was außen passiert. Entscheide aus dir selbst heraus. Du hast Jesus in dir. Der Mann gefällt mir darin, was er sagt.

Am Abend gehe ich mit S und S, einem deutschen Weltreise-Paar, ins Freiluftkino. „Thor“ ist der Titel des amerikanischen Phantastik-Schinkens. Der König, die Mutter, die Söhne, der heilige Schwur des Thor, stets dem Frieden zu dienen – eine nicht enden wollende Reihe schwulstiger Szenen. Der Kampf gegen die dunklen Wesen von Asgard zeigt phantastische Kulissen, Heerscharen von Geharnischten, endlose Kampf- und Greuelszenen, zuletzt noch riesige Monsters. Thor mit seinen Mannen schlägt sich ziemlich erfolgreich – denn er hat seinen Hammer, der alles schlägt. Beim Vater fällt er wegen seines unfriedlichen Benehmens in Ungnade. Thor und auch sein Hammer werden vom Vater auf die Erde geworfen. Doch Thor, nachdem er sich derrappelt hatte und verarztet worden war, vermag seinen Hammer nicht loszubekommen aus der Erde, in der er steckt. Obwohl hammerlos geworden, kennt Thors Körperkraft keine irdischen Grenzen. Er benimmt sich sehr auffällig. Der Film geht in die Pause und ich gehe nach Hause.

Am nächsten Tag erzählen mir S und S das Ende: Das Gute habe gesiegt, die dunklen Mächte seien – dem Friedens-Prinzip des Vaterkönigs gehorchend – nicht vernichtet, aber an ihren Platz gewiesen worden.

Noch viel grauslichere Filme habe ich in den Bussen in Panama zwangsweise zu sehen bekommen: Monsters, die Menschen bestialisch zerlegen und ein Einmachgläsern konservieren oder gleich verschlingen, wildeste Kampfesszenen, Blut fließt in Strömen. Sind das Bilder und Szenen, die wir in den Tiefen unserer Seelen auch durchleben? Die es auch anzuschauen gilt? Warum werden in Hostels, wo Videos zum Schauen angeboten werden, vorwiegend diese kitschigen Greuelmovies ausgewählt?

Am Morgen noch Jesus, der alles liebt, alles gut macht, und uns vor dem Bösen schützen kann. Am Abend der donnernde Thor, der alles kaputt macht – letztlich aber kommt Friede über alles, wie es der Vaterkönig angeordnet hat. Die Wesen aus Asgard wurden nicht vernichtet. Es wird Fortsetzungen geben können. Eine interessante Spannweite an diesem Pfingstsonntag!


Im Nationalmuseum von Vanuatu

Hinter dem Hostel ist das Nationalmuseum. Edgar, traditionell gekleidet im Lendenschurz, begrüßt mich und eine Touristengruppe von 20 Chinesen.

Er erzählt uns von den Lebensgewohnheiten seiner Landsleute.

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Vor ihm am Boden liegt eine Holztafel. Darauf ist ganz dünn Sand gestreut. Edgar erzählt eine Geschichte. Zugleich setzt er seinen Finger auf die Tafel und beginnt ihn zu bewegen. Er hinterlässt eine Spur von Schleifen, Spiralen und Gittern.

Es entsteht eine Schildkröte

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Dann eine andere Figur

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Edgar erzählt neuerlich eine Geschichte und zieht neuerlich den Finger durch den Sand.

Zuletzt ist ein großes Herz in der Mitte entstanden.



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Edgar spielt eine Melodie auf einer Flöte.


Dann singt er den Text dieser Geschichte.

Edgar wendet sich einem Gestell zu, an dem Bambusrohre zum Klingen gebracht werden können.

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Man könnte es als Bambus-Glockenspiel bezeichnen. Jeweils 2 Bambusglocken sind für einen Ton zuständig. Jedes Glockenpaar hängt in einem eigenen Rahmen. Auch jeder Rahmen ist frei beweglich aufgehängt. In jede Glocke ragt von unten ein Klöppel. Die Klöppel sind an den Rahmen fixiert. Wenn der Spieler den Rahmen ruckartig bewegt, schlagen die Klöppel an. Edgar spielt getragene Melodien. Dabei bringt er die Rahmen zum Vibrieren, sodass jeder Ton, wie bei der Mandoline, mehrmals angeschlagen wird.


Ich arbeite in diesen Tagen viel am Laptop,

zum einen, weil ich meine Anzeigen in den diversen Foren auf den neuesten Stand bringe, zum anderen, weil ich fest Berichte schreibe für die Webseite.

Während meine vergangenen Webmaster arg im Verzug waren, hatte auch ich die Lust am Schreiben verloren. Mit meinem neuen Webmaster hat sich das geändert: Ich schreibe Tag für Tag bis in die Nacht, suche die Bilder aus, bearbeite sie und schicke sie zum Server des Webseiten-Providers.

Einen wunderbaren Platz dazu finde ich im Garten des „Hibiskus Motel“

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Bei meinen Versuchen mich aus dem Lande zu ernähren, schau ich immer mal am Markt vorbei. Dort gibt es unzählige Stände, an denen gekocht wird. Es gibt vorwiegend Reis mit Huhn, Reis mit Rind, Reis mit Fisch, Reis mit Ei.

Es gibt auch was, was anscheinend nur Einheimische essen. Sieht so aus:

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Obendrauf lagen Teile eines Huhnes. Die habe ich schon vor dem Fotografieren gegessen. Die große Masse macht die Unterlage aus. Sie ist aus Mehl von irgendwelchen Wurzeln gemacht und schmeckt sonderbar bis schlecht. Ich rede nicht gerne schlecht über Essen. Aber das war wirklich nicht gut.

Was immer gut ist am Markt, das sind Kokosnüsse, Papayas, Mandarinen und Pampelmusen.

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Auch die Frucht, die in der Karibik Sauersup genannt wird, ist hier zu haben:

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Die Körbe am Bild sind aus den Blättern der Kokospalme geflochten. Es handelt sich um kompostierbare Einwegbehälter. Sie sind im Preis der Ware inbegriffen.

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1 Korb Kumara (Süßkartoffel) 500 Vatu (ca. 4 Euro)

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Davon, zusammen mit Zwiebel, Knoblauch und Gewürzen, kann ich mindestens 12 mal ein sättigendes Mittagessen bereiten.

Abend über der Bucht von Port Vila

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Inselhüpfen in Vanuatu

Eines Montags – es ist eine Woche nach Pfingsten - gehe ich in Port Vila auf die Fähre „Big Sista“. Das Schiff befördert, wie sich denken lässt, nicht nur Menschen, sondern auch jede Menge Güter. Jeder, der was zu verschicken hat, kommt mit seinen Sachen daher: Kartons, Kisten, Kübel, Körbe, Fahrräder, ein Verschlag mit 2 Ziegen, 3 Kartons mit Küken, ein Plastiksack mit einem Loch, aus dem der Gockelhahn seinen Kopf heraushalten darf. Zuerst wird eingeladen, was zuletzt ausgeladen wird.

Der 1. Stopp um 3 Uhr morgens ist in einer Bucht vor der Insel Epi. Es gibt hier keinen Anlegesteg für „Big Sista“. Aus der Dunkelheit taucht ein kleines Motorboot auf. Es bringt und holt neue Passagiere und Fracht. Dazu muss es 4 mal hin und her fahren. In der Dunkelheit kann ich erkennen, dass ganz nahe die „Two Oceans“ meines Kapitäns Miki liegt. Er hüpft gerade mit seiner Frau von Insel zu Insel.

Den 2. Stopp vor der Insel Ambrym verschlafe ich. Ich bin gerade beim Frühstück als wir das Dorf Lamapa im Süden der Insel Malekula anlaufen.

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Der Steg in einem Ort weiter im Norden ist da schon ein wenig stabiler. Hier warten viele Menschen auf ihre Sachen, manche wollen einsteigen.

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Es dauert eine gute Stunde, bis alles aus- und eingeladen, sowie aus- und eingestiegen ist.

Kurz bevor wir Luganville auf der Insel Espriritu Santo erreichen, stoppt unser Schiff die Maschine. Ein kleines Motorboot kommt heran. Es nimmt Ware an Bord für das Eco Resort auf der nahen Insel.

Dann noch 30 Minuten und wir stehen in Luganville, der Hauptstadt der Insel Espiritu Santo, an Land. Ein Taxi bringt mich ins Motel Asia.

Es erwartet mich ein feines Zimmer

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eine bescheidene Küche

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ein hübscher Garten

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eine Waschküche

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und am nächsten Morgen ein Papaya-Baum mit Blüten

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Aufenthalt verlängert, über die nahe Zukunft nachgedacht, Kava getrunken, den Nachbar beim Spucken beneidet ….

Mit meinem Aufenthalt in Vanuatu gehe ich nun in die zweiten 30 Tage, weshalb mich mein erster Weg am Morgen nach meiner Ankunft in Luganville in das Immigration Office führt. Ich habe Kopien von Kontoauszügen bei mir, um mich als wohlhabenden Pensionsempfänger ausweisen. Ein Ausreiseticket, wie es Vorschrift ist, habe ich nicht dabei. Doch ich habe den festen Vorsatz, auch ohne Ticket verlängert zu werden.

Ich wünsche fröhlich einen guten Morgen, was nicht gelogen war. Der Beamte schenkt mir Glauben, dass ich noch auf der Crewliste von „Two Oceans“ stehe, wovon ich nicht wirklich überzeugt bin. (Wer auf einer Crewliste steht, erbringt damit den Nachweis, dass er wieder ausreisen kann und braucht daher kein Ausreiseticket vorzulegen). Ich bekomme einen Stempel in den Pass, brauche die 5000 Vatu (40 Euro) nicht zu bezahlen. Mein Aufenthalt ist weitere 30 Tage genehmigt. Manchmal geht es leicht.

Ich war Kava trinken. Ein Mitgast des Motels hat mich eingeladen dazu. Das Zeug schmeckt noch grauslicher als das Kava auf Fidschi. Die Wirkung wird von manchen als viel stärker erfahren, was bei mir nicht zutrifft. Ich spüre gar nichts – wie auf Fidschi.

Mein Zimmernachbar war anscheinend auch Kava trinken. Er sitzt vor seiner Tür im Freien (alle Räume hier sind vom Freien aus zugänglich). Er spuckt unentwegt. Manchmal holt er sich, lauthals, Schleim aus tiefen Verstecken seines Hals-Nasen-Ohren Höhlensystems, um sich hörbar von ihnen zu trennen. Er spuckt im Halbminutentackt vor sich hin. Manchmal gibt es einen Doppelspucker.

Das geht zwei Stunden so dahin. Es scheint ihm so was wie eine Feier am Abend zu sein. Das Ausspucken könnte als wichtige Reinigung empfunden werden. Ähnlich wie furzen oder rülpsen. Von diesen Äußerungen merke ich hier übrigens wenig, weder akustisch noch ruchbar. Ich übe das Spucken inzwischen – heimlich. Beim Rülpsen und Furzen gibt es für mich nichts zu üben, das habe ich drauf. Die Vanuatuer machen das anscheinend heimlich. Ich respektiere die Sitten des Landes. Sobald ich drauf habe, wie man rückstandsfrei die Spucke auswirft, werde ich mir erlauben, es auch öffentlich zu tun.

Inzwischen hat der Nachbar das Auswerfen vor der Tür beendet. Er scheint sich zu Bett zu begeben, womit auch ich Zeit und Ruhe finde für meinen wohlverdienten Schlaf.


Trübe Tage, kleiner Erfolg

Es ist trüb und kühl. Die Lufttemperatur etwas zurückgegangen, so bei 24 Grad schätze ich. Ich muss mich nachts zudecken. Manche der Vanuatuer haben Wollmützen auf.

Es macht wenig Spaß, die Gegend zu erkunden, denn es regnet seit Tagen, manchmal sehr heftig, manchmal weniger.

Ich sitze viel am Computer und versuche, die Movies vorzubereiten, dass mein Webmaster sie einbauen kann in die Webseite. In der Bildbearbeitung bin ich steigerungsbedürftig. Üben, üben, üben … lebenslänglich - lernen. Was habe ich bloß angestellt, dass mich diese harte Strafe nun trifft?

Als ich mich zum Mitsegeln auf der „St. Michel“ fix anmelde, sagt man mir ab. Das Dochnichtmitsegelnkönnen setzt mir mehr zu, als ich dachte. Es betrübt.

Da schreibt mir nun ein deutscher Segler, er wäre dann und dann, dort und dort. Aber das ist in Darwin/Australien. Da müsste ich hinfliegen, und das bald ??? Er wäre etwas später auch woanders noch zu erreichen. Benoa, schreibt er. Ich ergoogle, dass das die Hafenstadt auf Bali ist. Und wer segelt mich dort hin? Und eigentlich war ich schon entschlossen, dem Father Luka im Trainingslager auf einer der entlegenen Banks Inseln ein Doppelbett aus Bambus zu bauen.

Ich kann auf einen kleinen Erfolg blicken. Im Gegensatz zu Fidschi sitzen hier keine Inder am Markt, darauf wartend, dass sie mir die Schuhe flicken können. Die liebenswürdigen Melanesier haben nicht so das Gespür für Marktlücken, mit denen man Geld machen kann. Daher habe ich gestern eine kräftige Nadel eingekauft und 2 Meter kräftigen Zwirn. Man bekommt hier in Vanuatu den Zwirn meterweise. Damit habe ich vorhin ein Riemchen an der Backbordseite meiner Steuerbordsandale angenäht.

Segeln um die Welt - Vanuatu

Ohne dieses Riemchen wären beide Sandalen ziemlich wertlos gewesen. Ich wäre damit daher gekommen wie ein Katamaran, bei dem ein Rumpf ramponiert ist.

Untauglich, damit vorwärts zu kommen

Segeln um die Welt - Vanuatu

Nun habe ich gute Voraussetzungen geschaffen, leichten Fußes neuen Zielen entgegen zu eilen. Wo mögen diese liegen - ???

Segeln um die Welt - Vanuatu

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