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Fidschi

von 09. Juli 2010 bis 25. Oktober 2010



Segeln um die Welt - Fidschi

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Fidschi Inseln

Teil 3: Segelrunde um Viti Levu herum


Wieder in Nadi

Es wird Zeit, dass mich ein Segler findet, der mich zur Überfahrt nach Neuseeland braucht. Es ist nun der 22. September geworden, als ich in Royal Marina Suva Nachschau halte. Ende Oktober beginnt in der Südsee die Hurrikan-Saison. Der große Aufbruch beginnt also im Oktober.

Nadi liegt für meine Zwecke strategisch günstiger, den ich erreiche von hier aus 4 Marinas: Die Marinas in Denarau (5km), die Vuda Point Marina (20 km) und den Hafen in Lautoka (25km) und die Muscat Cove Marina. Sie liegt auf einer der Mamanuca-Inseln. Das wird eine mehrtägige Reise dorthin.

Es stimmt, was Freund Max bei meiner Art des Segelns ausspricht: Ich habe an Land mehr Stress als am Wasser. Ich nehme im sehr gastlichen Sunseeker Hostel am Stadtrand von Nadi Quartier.

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Glück kommt oft überraschend

Ich muss an das Buch "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" denken. „Glück kommt oft überraschend“, erkennt Hector als seine 2. Lektion auf seiner Weltreise. Im Weltreiseforum habe ich dieses Buch ausführlicher beschrieben http://www.reise-forum.weltreiseforum.de/viewtopic.php?p=85350#85350

Der gestrige Tag hat mir einige glückliche Überraschungen gebracht. Es hat damit begonnen, dass der Zubringerbus schon um halb neun vor dem Hotel steht, weil – wie der Lenker zu wissen meint – meine Fähre um 9 Uhr vom 5 km entfernten Denarau zur Insel Malolo abfährt. Ich aber habe auf meinem Ticket stehen, dass um 9 mich der Zubringerbus vom Hotel abholen würde. Als der Bus kommt, sitze ich noch im Internet und der Bus fährt ohne mich. Ich hab dann schnell noch ein Taxi bekommen und bin um Punkt 9 in Denarau. Ich zeige mein Ticket wichtigen Menschen an einem – wie sich später herausstellen soll – unrichtigen Schalter. Die Menschen merken nicht, dass sie unrichtig sind und jagen mich auf das Schiff ihrer Company, die aber nicht die ist, auf die mein Ticket ausgestellt ist.

Kaum bin ich am Schiff, legt es auch schon ab. Kurz darauf wird klar, ich bin am "wrong boat". Man einigt sich telefonisch mit der richtigen Company, mich auf der wunderschönen kleinen "South Sea Island" auszubooten. Ich würde später von dort abgeholt.

Gemeinsam mit 30 anderen Leuten steige ich von der Fähre in ein Motorboot um. Es fährt uns an den nahen Strand der „Südseeinsel“. Am Strand begrüßt uns die sing- und spielfähige Belegschaft des kleinen Inselresorts:

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Jemand nimmt mir mein Rucksäckchen ab. Man geleitet mich ins Haupthaus und lädt mich ein, auf einer Bank Platz zu nehmen. Eine spürbar warmherzige Frau des Hauses setzt sich neben mich. Sie befragt mich um mein Schicksal. Sie ist wie eine Katastrophen-Beraterin zu mir. Ich darf ihr meine Geschichte erzählen, und ich beginne mit heute 08:45. Sie ruft bei meiner richtigen Fähr-Company an:

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Dann hält sie mir den Telefonhörer ans Ohr und ich erfahre aus berufenstem Munde, woran ich nicht gezweifelt habe: Man werde mich abholen.

Ich lustwandle auf der wirklich kleinen Insel. Sie hat etwa 120 Meter im Durchmesser,

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rundherum weißen Sandstrand, dahinter sind schattenspendende Palmenstroh-Dächer auf einem einzigen Pfahl gestülpt.

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Etwa in der Mitte der Insel - sehr lustig - ein kleines Schwimmbecken:

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Wer hier länger als einen Tag bleibt, findet im Obergeschoß des Haupthauses Unterkunft. Es gibt eine Tauchstation:

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Nach einer Stunde kommt ein sehr kleines Motorboot.

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Es brettert flott erst mal nach Mana und lädt dort Ware ab für eines der Hostels. Dann geht es weiter in mein Ressort auf Malolo.

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Ich bekomme den Willkommens-Orangensaft. Man entschuldigt sich, dass ich nicht mit Gitarren und Gesang empfangen wurde. Es hat sie überrascht. Noch nie zuvor sei jemand in einem so kleinen Boot angekommen. Alle sind sehr bemüht um mich.

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Es ist Zeit zum Mittagessen.

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Dann kriege ich meinen Raum. Ich habe Dorm gebucht, also Massenschlafraum. Paul führt mich ins letzte, einsame Haus am anderen Ende des Feriendorfes. Es ist für mich ganz alleine: großer Wohnraum, Schlafraum mit Doppelbett - also auch zu groß für meine Verhältnisse -, Dusche und WC.

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Warum sie mir dieses Upgrade geben, frage ich an der Rezeption. Weil ich so unangenehm anreisen musste, und weil sie es haben. Ich beteuere, dass mir der Umweg über die ganz kleine Insel ein köstliches Vergnügen gewesen sei. Man bleibt dabei. Es bleibt mir dieses Ferienhaus, wo ich mich fühle wie ein König.

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Blick nach oben, liegend in Hängematte



In die nahe Muscat Cove Marina habe ich mich mit dem Motorboot des Resorts bringen lassen. Ich habe meine Zettel an schwarze Bretter gehängt. Mit einem Mädchen an der Bar konnte ich ein Gespräch anbahnen. Sie hat mir das aussichtsvolle Angebot eines Eigners zum Mitsegeln nach Neuseeland vermittelt. Ich habe dieses Angebot später allerdings nicht genützt.


Gedanken zu den Menschen auf Fidschi


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Die Religion, die die Menschen hier vor der gründlichen Missionierung vorher hatten, scheint ihnen rückblickend als unzulänglich gewesen. Ich glaube, sie hatte wenig konkrete Gestalt, was an sich nichts Schlechtes wäre. Die Beschwichtigung böser Geister und das ständige Opfern, scheint schwer erträglich geworden zu sein. Es kommt mir vor, als schätzten sie heute die Christianisierung als willkommenes Geschenk und Befreiung.

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Vom Kannibalismus, der ihnen nachgesagt wird und den sie sich selber gerne nachsagen, finden sie sich erlöst. Merkwürdigerweise gibt es keine verlässlichen Augenzeugen zu kannibalischen Aktionen. Die Missionare scheinen das sehr aufgebauscht zu haben, um den Geldfluss aus Europa in Gang zu halten.

Im Gespräch mit einem/einer Fidschi kommt im 3. Satz unvermeidlich die Frage nach dem Familienstand. Es wird auch der Wunsch angedeutet bis angesprochen, von einem Weißen, einer Weißen zum Ehepartner gemacht zu werden.

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Eine Fidschi-Frau hier im Hotel erzählt mir, sie habe eine Ehe und einige Partnerschaften mit Fidschis hinter sich. Es scheint gang und gäbe zu sein, dass die Fidschimänner ihre Frauen schlagen. Nein, einen Fidschi will sie nicht mehr, ist sie sich sicher. Die Fidschis selbst scheinen in ihrer sozialen Ordnung auch einigen Missstand zu fühlen. Was die Weißen in Wissenschaft, Technik, Sozialem und Wirtschaft leisten, beeindruckt die intellektuellen Fidschis, wie die einfachen Leute hier, positiv. Der Weiße ist hier angesehen. Zugleich wissen sie sich anders als wir, ohne Minderwertigkeitsgefühl zu zeigen.

Glück und Unglück werden im Kopf gemacht. Die Schwarzafrikaner in aller Welt (Karibik, USA und natürlich Afrika) haben ihre Wunden, erlitten durch Versklavung und Kolonialisierung, ständig im Kopf. Jedes Leid, das ihnen begegnet, gerät leicht in den Verdacht, ursächlichen Zusammenhang mit den Verletzungen der Vergangenheit zu haben. Von Weißen wird selbstverständlich erwartet, dass sie zu geben haben. Wir mit schlechtem Gewissen und Helfersyndrom im Kopf nähren das. Ende nie. Diesen Komplex finde ich bei den Fidschianern überhaupt nicht. Obwohl man auch ihnen einiges angetan hat.

Als die Engländer Fidschi zu erobern begannen, war die alte Form der Sklaverei bereits abgeschafft. Vor Ausbeutung am Arbeitsplatz waren die Fidschi immun.

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Sie ließen sich erst gar nicht anstellen. Daher haben die Engländer Inder ins Land gebracht, die – wie mein Kapitän Joachim wusste – in Indien straffällig geworden und/oder verschuldet an die Engländer waren. Die haben hier ganz arm, fast wie Sklaven begonnen. Ich vermute, sie haben in Indien höheren Kasten angehört, waren gebildet, sparsam und fleißig. Sie machen heute ca. 37 % der Bevölkerung aus. In der Wirtschaft überwiegen nun die Inder. Im Militär haben die melanesischen Fidschi das Sagen. Nach einigen Militärputschen haben die melanesischen Fidschi die alleinige Regierungsgewalt (befristet, wie sie sagen) an sich gezogen, was undemokratisch ist und die Inder in der staatlichen Machtausübung unterbeteiligt.

Für mich bemerkenswert: Ich habe nie ein böses Wort von Ur-Fidschis gegen Indian-Fidschis und umgekehrt vernommen. Ich sehe sie nebeneinander arbeiten in Restaurants, in Geschäften, auf Baustellen. Ich sehe beide Fidschis als Lenker in den Autobussen und den Taxis. Genetisch vermischen tun sich die beiden Gruppen offensichtlich nur wenig. Kulturell hat jede Gruppe ihre Tradition. Tradition in Fidschi hat auch das seit 130 Jahren weitgehend friedliche Nebeneinander. Die Indian-Fidschis sehen dennoch wenig gute Zukunft für sich und wandern ständig aus.

Militär habe ich übrigens überhaupt noch nie gesichtet. Ich weiß natürlich nicht, was irgendwo im tiefen Untergrund köcheln könnte. Eine gewaltsame Auseinandersetzung scheint fern zu sein. Das liegt m. E. daran, dass die Inder Großteils Hindi sind. Gewalt und Missionierung sind dem Hinduismus fremd. Auch die Alt-Fidschis zeigen Friedfertigkeit seit Generationen. Siehe auch in http://de.wikipedia.org/wiki/Fidschi.

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Heiße Quellen

Ein Stück noch über den Flugplatz hinaus und dann rechts abbiegen zur Sabeto Village. Noch vor dem Dorf folgt man dem Wegweiser zu den Hot Springs. Ich lass mich von Kara führen. Sie hat mich im Sunseekers Hostel gefunden, wo sie Massagen anbietet.

Es geht recht familiär zu. Wir sind die einzigen Badegäste. Eine der Frauen begleitet uns und sagt an, was der Reihe nach zu tun ist. Badekleidung anziehen und dann ins heiße Wasser. Das ist einfach eine Grube in der Wiese:

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Man spürt das heiße Wasser, wie es unter den Füßen aus dem Schlamm heraus prickelt.

Dann den Körper mit Schlamm bedecken. Man ist sich gegenseitig hilfreich dabei:

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Den Schlamm trocknen lassen:

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Alles wieder abwaschen, dann langsam in den ganz heißen Tümpel steigen:

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Zuletzt relaxen:

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Ich gehe aufs Boot!

Ich lass mich gestern von Georgy, dem Mann, der in der Vuda-Point-Marina mit dem Boot durch das Hafenbecken kurvt, zur "Two Oceans" bringen. Die "Two Oceans" hängt noch an der Boje in der Mitte, und der Kapitän wartet darauf, dass man ihm einen Platz am Steg schafft. Im Gespräch mit anderen Seglern am Steg habe ich erfahren, dass der Amerikaner da draußen nach einem Mitsegler Ausschau halte.

Wie ich den Katamaran erklimme und Miki, der Kapitän und Eigner, mich sieht, weiß er sofort, wer ich bin: Er hat meine Zettel

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bereits in mehreren Marinas von Fidschi gesehen, auch die in Suva mit einem Foto von mir. Auf meiner Webseite hatte er sich umgesehen, er weiß mein Geburtsdatum. Er selbst ist Jahrgang 1942. Sein Schiff hat US-Flagge. Er selbst ist Israeli.

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Miki wartet noch auf den Anruf eines Neuseeländers, der zum Mitsegeln vorgesehen ist. Wenn der absagt, bin ich dran. Am Nachhauseweg im Bus erreicht mich Mikis Anruf: Der Freund hat abgesagt. Ich bin dran!

Im Hostel packe ich Sack und Pack in ein Taxi und lass mich aufs Schiff bringen. Bei irgendeiner Behörde machen wir die Papiere. Dann Essensvorräte im Supermarkt einkaufen. Zurückgekehrt aufs Boot, muss Miki noch auf den Mast, um was zu richten.

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Segeln rund um Viti Levu, der Hauptinsel von Fidschi

Zur Überfahrt nach Neuseeland ist es noch ein wenig zu früh. Am Weg dorthin zirkulieren noch viele winterliche Tiefs. Das bedeutet Wind aus ungünstiger Richtung und Stärke. Miki will erst mal nach Norden in die Yasawa Inselgruppe segeln. Dann ostwärts nach Savusavu auf Vanua Levu, der zweitgrößten Insel von Fidschi. Schließlich kann es von dort dann in den Süden gehen, nach Suva auf Viti Levu.

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Am nächsten Tag, es ist Samstag, der 9. Oktober, um 10 Uhr machen wir die Leinen los und segeln westwärts. Es ziehen die mir vertraut gewordenen Inseln der Mamanuca-Gruppe vorbei: South Sea Island, Bounty Island, Treasure Island und in der Ferne Malolo Island.

Nach ein paar Stunden gehen wir vor der unbewohnten Yuanda Insel vor Anker. Wir streunen ein wenig im Urwald herum:

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Zu Besuch bei Baba Jaga

Wenn man vor einer bewohnten Insel ankert, gehört es sich, im nächsten Dorf den Häuptling, auch Chief genannt, zu besuchen. Man hat Geschenke mitzubringen. Diese Zeremonie vollziehen wir erstmals im Dorf Somosomo auf der Insel Naviti in der Yasawa Gruppe.

Als wir uns im Dinghi dem Ufer nähern, wird uns von weitem schon gewunken. Wir landen vor einem Haus, vor dem eine ganze Großfamilie im Gras lagert. Wir werden freundlich empfangen und eingeladen, Platz zu nehmen.

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Miki bringt unser Anliegen vor: Wir möchten den Chief des Dorfes besuchen. Für dieses Vorhaben hat Miki den üblichen Cava-Wurzelstrunk mitgebracht. Der Chief ist erst in einer Stunde zu sprechen. Inzwischen verkauft Miki ein überzähliges Mobiltelefon an einen der Männer.

Eine Tochter des gewichtigen Großfamilienvaters führt uns schließlich zum Chief.

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Der Weg führt zunächst quer durchs Dorf.

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Der Chief ist eine Frau von über 90 Jahren.

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Sie heißt uns willkommen und sagt Dank für das Geschenk. Sie gestattet uns, in der Bucht zu fischen und im Dorf zu fotografieren. Wir werden eingeladen zum Markt am nächsten Morgen. Der wird extra für uns gemacht. Das ist natürlich schon was Besonderes. Man bietet uns Kunsthandwerkliches aus erster Hand.

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Es übt auf uns 2 Kunden einen gewissen Einkaufsdruck aus. Doch das ist hier so der Brauch und wir fügen uns nicht ungern. Ich lass mich zum Einkauf von Perlenschmuck verführen.


Wir suchen eine Bucht mit Flugzeugswrack auf

Wir treffen zunächst auf eine Kindergruppe. Unser Schlauchboot findet großes Interesse:

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Charly wird uns den Weg über die Insel zeigen.

Wir finden die Bucht,

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Im 2. Weltkrieg hat das Aufklärungsflugzeug hier notgewassert. Die Pilotin konnte sich retten, erzählt uns eine alte Frau und Zeitzeugin. Nach 2 Stunden des Suchens finden wir schließlich das Wrack.


In der Blauen Lagune vor Anker

Vor vielen Jahren ist hier ein berühmter Film „Blaue Lagune“ mit einer berühmten Schauspielerin gedreht worden. Der Film hat dem Platz den Namen gegeben und seine Berühmtheit. Seither fährt alles hierher. Es ist aber auch wirklich sehr schön hier.

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Der Mann im Vordergrund ist der Philip, ein Schweizer. Ich hatte ihn und sein Boot zuvor nur aus einem Telefongespräch gekannt. An seinem sehr flachen Katamaran, so wie er ihn mir am Telefon beschrieben hat, habe ich ihn erkannt und von weitem bei seinem Namen gerufen. Ich werde ihm später noch mehrmals begegnen.

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Die Blaue Lagune liegt inmitten der Yasawa-Inselgruppe. Hier ist alles ein wenig teurer. Ich habe daher diese Inseln zuvor gemieden. Nun will es der Zufall, dass ich von der Seeseite her komme. Da merkt man von den (etwas) höheren Preisen wenig, denn wir verpflegen uns grundsätzlich am Boot von Vorräten und frisch gefangenen Fischen:

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Eine Nacht später gehen wir in der südlichsten Bucht von Yasawa vor Anker. Yasawa ist die nördlichste Insel der gleichnamigen Inselgruppe westlich von Viti Levu.

Es ist halb 6 Uhr morgens. Miki und ich reichen uns die Hand: „Gutes Weiterschlafen,” wünschen wir einander. Der Beschluss dazu war rasch und einstimmig gefasst, denn: „No visibility, lot of rain, empty time.“

Die Nacht war ruhig, denn das Riff im Westen hat nur eine schmale Passage. Durch die sind wir gestern hierher gesegelt. Im Süden schützt die Nacula-Insel, vor schlafstörendem Schwell, im Osten sind es wieder Riffe und kleine Inseln. Das einzige, was den Schlaf gestört hat, war der Wecker um 05:30. Denn wir hatten uns für heute 50 Seemeilen vorgenommen.


Von Ankerbucht zu Ankerbucht in der Blight Sea

Die Blight Sea ist von Korallenriffen durchzogen.

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Das einzige, was man sehen kann, ist eine Verfärbung der Wasseroberfläche. Der Regen ist vorbei. Das trägt zur guten Sicht der Riffe bei. Dank GPS ist man informiert über die eigene Position. Dennoch - nicht immer sind die Karten so korrekt. Vor allem die Seezeichen, zumeist schlichte Stöcke im Wasser, haben wenig Übereinstimmung in Karte und Natur Wir müssen gut Ausschau halten

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Auf einmal sind Delfine um uns.

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Wohl 20 und mehr dieser geselligen Tiere begleiten uns an die 15 Minuten – immer fest vor dem Bug.




Vanua Levu ist die zweitgrößte Insel von Fidschi

Wir nähern uns Savusavu, der größeren Stadt im Süden von Vanua Levu. Auf meinen Wegen von und nach meiner Volontier-Farm in Qamea bin ich schon mehrmals hier gewesen. Sehr sanft und lieblich, von der Fähre, wie vom Segelschiff, ist die Küste, an der man entlangfährt, wenn man nach Savusavu will:

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Schließlich gehen wir in einer der beiden Marinas von Savusavu an eine Boje.

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Von Savusavu südwärts nach Suva

Nach 2 Tagen drängt Miki zum Aufbruch. Es herrscht zurzeit günstiges Wetter für die Überfahrt nach Neuseeland. Bis Suva, von wo aus man startet, sind es noch mindestens 3 Tage. Auf der Fahrt in den Süden machen wieder Besuche bei Stammeshäuptlingen:

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“Bete avon,” sagt Miki. "Bete avon," sage ich. Es ist hebräisch und heißt „Guten Appetit!“ auf Deutsch. Wir sitzen beim Lunch. Es ist heute wieder halb drei Uhr Nachmittag geworden. Um 6 Uhr in der Früh haben wir die Insel Gau verlassen.

Die Welle schräg von hinten ist nicht nur eine starke Herausforderung für den Autopiloten. Wir werden auch erinnert daran, immer hübsch und fein alle Luken zu schließen. Miki macht die Erfahrung, dass durchs offene Fenster seiner Toilette ein Wasserguss direkt in den Wandschrank gegenüber schießen kann um dort aufzuräumen, bzw. ihn zu veranlassen ordentlich aufzuräumen. Ich habe die gleiche Welle vom Steuersitz aus beobachten können: 2 Sekunden lang ergießt sich ein riesiger Wasserfall ins Cockpit. Im nächsten Moment knallt die Schiebetür zum Salon zu. Das Wasser steht wadentief in der Plicht.

Von Koro nach Gau sind es auch gestern wieder 42 sm zu segeln gewesen. Der Kurs war ziemlich genau nach Süden. Bei dem gegebenen Ostsüdostwind hieß das hart am Wind segeln. Die Wellen kommen hier nicht nur aus einer Richtung, sondern aus mehreren. Das bedeutet sehr unregelmäßigen Wellengang. Die meisten Wellen kommen von vorne. So kann ich erfahren, wie auf einem Katamaran das Hart-am-Wind-Segeln sich anfühlt. Erst wird der eine Bug hochgehoben, dann folgt der andere, mal donnert der eine Bug ins Wellental, mal der andere. Immer aber donnert jede größere Welle unter die „Brücke“. Das ist der Mittelteil des Schiffes, wo darüber sich der so geräumige Salon befindet. Der Laptop mit den elektronischen Karten steht am Tisch. Er erzittert bei jeder Welle erbärmlich.

Das sind 2 Tage gewesen, die uns einen Geschmack von der bevorstehenden Fahrt nach Neuseeland gegeben haben. Der anzustrebende Kurs wird auch dort Süden sein. Es kann ziemlich stürmisch werden und raue See haben – oder auch nicht. In 2 Wochen, so denke ich, werde ich es wissen.

Nach 8 Stunden Segelns mit achterlichem Wind liegen wir vor der Royal Marina in Suva vor Anker. Wir speisen griechischen Salat, aber ohne Feta und ohne Oliven. Dazu Toast, etwas Käse.

Ich treffe auf Stu, meinem Kapitän von Panama bis Tahiti. Und dann wieder einmal Ted Gruber, dem Engländer. Mit ihm habe ich in Trinidad-Tobago zu segeln versucht. Wir haben uns aber bald getrennt in Freundschaft und unterwegs uns immer wieder getroffen.

Miki und ich verproviantieren uns in der Markhalle und im Supermarkt. Papierkram beim Zoll. Am Nachmittag des Montags, 25. Oktober 2010 sind wir startklar.



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