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Galapagos
Teil 1: San Cristobal

Von 17. März bis 1. April 2010

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Karte der Galapagos Inseln (für große Auflösung bitte auf Bild klicken)
* Karte von Eric Gaba, Wikimedia Commons, User: Sting, lizenziert unter
CreativeCommons-Lizenz by-sa-3.0-de

Galapagos ist zuvor für mich der Innbegriff einer isolierten Insel gewesen, eine Insel mit Natur, die sich hier ein wenig anders entwickelt hat als auf den übrigen Teilen der Erde. Ich wusste, dass es Anstrengungen gibt, diese Unberührtheit zu erhalten, denn wie überall auf der Welt, wird es auch hier kurzsichtige wirtschaftliche Interessen geben, aus deren Sicht die Natur, kurzfristig gesehen, keinen Wert hat. Und gerade der Tourismus, der von solchen Paradiesen angezogen wird, kann da sehr gefährlich werden. Segelboote sind lange Zeit ziemlich ausgesperrt gewesen. Das ist jetzt nicht mehr so. Ich wäre allerdings durchaus einverstanden gewesen, an Galapagos vorbei zu segeln, um das Gleichgewicht der Natur durch meine neugierige Gegenwart nicht unnötig zu belasten.

Vor Ort sehe, erfahre und erlese ich, dass der Galapagos-Archipel schon im Jahr 1535 entdeckt worden ist. Er ist zuvor menschenleer gewesen. Die ersten Siedler hatten das Besondere dieses Archipels und seine Verwundbarkeit sicher nicht erkannt. Sie haben ohne Bedenken Tiere und Pflanzen mitgebracht, die neu waren für die lebendige Welt auf den Inseln. Die Welt auf Galapagos kannte weder Ziegen, Hunde, noch Ratten. Ziegen haben Pflanzen gefressen, ohne die bestimmte Leguane nicht leben konnten. So ist das Leben auf den Inseln vielfach aus dem Gleichgewicht gekommen. Nicht wenige Arten sind verschwunden und kommen nie wieder.

Das Straßenbild in den Orten, die ich gesehen habe, ist geprägt von Bildern und Skulpturen des großen Darwin, seinen Finken, von überlebensgroßen Leguanen, Seelöwen, Schildkröten und anderem Getier.

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Viele Arten von Tieren sind ausgestorben auf Galapagos, ehe man erkannte, welch einzigartige Welt hier unwiederbringlich vom Verschwinden bedroht ist, bzw. schon verschwunden ist.. Die Zerstörung war – wenn man wollte – schon sehr deutlich zu sehen, ehe sich Menschen dafür stark gemacht, zu erhalten, was noch zu erhalten war. Dabei sind sie anfangs auf sehr viel Widerstand gestoßen. Noch im Jahre 2004 haben Fischer in drohender Haltung mehrere Tage hindurch vor dem Charles-Darwin-Institut demonstriert für das Zurücknehmen der Reduzierung der Fangquoten. Die Regierung in Ecuador, hat dem Druck zunächst nachgegeben. Die erpresste, höhere Fangquote ist seither nie mehr erreicht worden. Der Bestand ist offenbar schon vorher zu stark heruntergefischt gewesen. Die UNESCO hat den Naturpflegern den Rücken gestärkt, indem sie ankündigte, dass den Inseln der Status des „Weltnaturerbes“ entzogen würde. Die Regierung von Ecuador hat daraufhin per Dekret die abgelegenen Inseln mit der einzigartigen Fauna und Flora zu einem ökologischen Risikogebiet erklärt. Tourismus, Luftfahrt und Ansiedlung werden künftig eingeschränkt. Die Fischindustrie – vorher schon nicht mehr auf ihre Fangquoten gekommen – hat es ausgehalten. Weder die Bevölkerung von Ecuador, noch die Menschheit ist deshalb Hungers gestorben – ein Schreckensbild, das geldorientierte Manager gerne an die Wand malen. (Teilweise zitiert aus Wikipedia)

Für den Schutz der Insel tritt das Charles-Darwin-Institut in Erscheinung. Auf der Insel Santa Cruz ist es mit Institutsgebäuden und Gehegen sichtlich präsent. Charles Darwin hat den Archipel 1835 besucht. Es war ihm hier unter anderem aufgefallen, dass es über ein dutzend Arten von Finken gibt. Er hat einige Exemplare erlegt, präparieren lassen und nach Hause geschickt. Weiter geforscht an seinen Finken hat er selbst nicht. Das hat ein anderer Forscher aufgegriffen, wobei er von den „Darwin’schen Finken“ sprach. Die kennt nun jeder, der Biologie studiert.

Ich finde also eine von Menschen seit vielen Generationen besiedelte Inselwelt vor. Ich finde diese Inseln gut eingerichtet auf einen sanften Tourismus. Segelboote dürfen grundsätzlich nicht in allen Buchten ankern. Es gibt 3 Orte, wo man ankommen und einklarieren darf. Dort hat man dann zu bleiben. Grundsätzlich darf kein Boot länger als 3 Wochen bleiben.

Für Gäste, die mit Schiff oder Flugzeug kommen, gibt es Unterkünfte aller Klassen. Besucher erhalten Führungen an Land, zu den Vulkanen, am Wasser in schöne Badebuchten, zu besonderen Formationen des Gesteins, unter Wasser zum Schnorcheln und zum Tauchen. Badestrände und besiedelte Teile der Insel dürfen frei betreten werden. Es gibt große Gebiete, die nicht öffentlich zugänglich sind und wohin es auch keine Führungen gibt.

Ortsansässige und Neuzugezogene leben vorwiegend vom Fremdenverkehr. Auf diese Weise wird wirtschaftlicher Nutzen aus der biologischen Besonderheit der Inseln gezogen. Ich vermute und wünsche mir, dass damit die Erhaltung dieser Besonderheit stärkere Akzeptanz bei den Menschen von Galapagos bekommt.

Die Gewinnabsichten der Naturausbeuter, sprich Intensiv-Fischereien, werden nun nicht nur von „weltfremden Naturschützern“ durchkreuzt, sondern auch von gewinnorientierten Unternehmungen, deren wirtschaftliche Grundlage eine intakte Inselwelt ist. Damit sind die Galapagos allerdings noch nicht gerettet, denn auch die Unternehmen des sanften Tourismus sind auf Gewinne kurzfristiger Art, Jahr für Jahr, angewiesen. Bevor ein Ökonom Konkurs anmeldet, riskiert er Aktionen, die den langfristigen Vorstellungen der Ökologen entgegengesetzt sind. Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass der sanfte Tourismus auf Galapagos eine Richtung beibehält, die nachhaltige Grundlage für die besondere Situation auf den Inseln sein kann.

Wandern, schnorcheln, tanzen und feiern zwischen Seelöwen, Leguanen, Schildkröten, mit anderen Seglern und bei den Klängen ortsansässiger Musiker

Stu, mein Kapitän hat sich für das Einklarieren auf der kleineren Insel San Cristobal entschieden. Der Ankerplatz liegt vor dem Hauptort Baquerizo Moreno in der Wreck-Bay, auch Post Office Bay genannt.

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Wir sind noch gar nicht richtig vor Anker, da umkreisen uns auch schon zutraulich die Seelöwen. Als es Nacht ist, hat einer so viel Vertrauen in uns, dass er sich auf der Heckplattform einen Schlafplatz eingerichtet hat.

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Mit dem Klicken des Auslösers entlocke ich ihm ein Blinzeln.

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Was Stu als Abwehr gedacht und tagsüber gebaut hatte, empfand der Seelöwe als Aufstiegshilfe.

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Ich schau mich um im Hauptort der Insel, Baquerizo Moreno.

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Hier lässt man sich vom Wassertaxi abholen, wenn man sich zwischen Schiff und Land bewegen will:

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Die Seelöwen nützen alles zum Schlafen was fest, horizontal und wassernahe sich anbietet.

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Auch gesäugt wird an Land:

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Für Liebesspiele ist Wasser das bevorzugte Element:

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Krabben und Seevögel begegnen dem Besucher schon bei seinen ersten Schritten an Land.

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Ein Schnorcheltag

Ich buche bei SHARKSKI einen Schnorcheltag. In einem Motorboot-Katamaran fahren wir an der Nordwestküste unserer Insel San Cristobal in nordöstliche Richtung.

Nach 20 Minuten steuern wir in den Kanal zwischen Cristobal und einer ihr vorgelagerten, langen, flachen Insel. Unser Boot geht vor Anker, 20 Schnorchler gehen ins Wasser. Ich halte mich an das Ufer der kleinen Insel und finde mich auf Armlänge in der Gesellschaft vieler brauner, gelblippiger, kleiner Fische. Manchmal kommt eine Gruppe von den etwas größeren Gelbschwanzfischen daher. Eine Gruppe bratpfannengroßer und –förmiger dunkelbrauner Fische lässt mich kurz erschrecken. Ein kleiner Stingray (Rochen) mit Spannweite von etwa 50 cm schwebt unter mir über den hellen Sand.

Am Ende des Kanals sind Seelöwen im Wasser. Im Gegensatz zu den Landlöwen sind sie völlig ungefährlich, hat man mir versichert. Ich mische mich also ungehemmt unter und neben die im Wasser sehr beweglichen Tiere. Sie kommen pfeilschnell auf mich zu geschwommen. Etwa 20 cm bevor wir mit den Köpfen aufeinanderprallen drehen sie plötzlich ab.

Zum nächsten Schnorchelgang fahren wir hinaus zum Roce Patreadora.

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Von dem gewaltigen Felsen ist auf seiner Westseite ein Stück abgespaltet.

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Die Felsen ragen zu beiden Seiten senkrecht auf und senkrecht in die Tiefe.

In wunderschönen Farben zieht die Unterwasserwelt an den Felsen und im Wasser an uns vorbei. Jemand will einen Hai gesehen haben.

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Der Kanal, der dadurch gebildet wird, ist an die 10 Meter breit und 80 Meter lang.

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Es hat eine leichte Strömung. Von ihr lassen wir uns durch den Kanal driften.

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Eine Inseltour ist angesagt.

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Es geht zuerst in ein Refugium von Landschildkröten.

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Es ist eine weitläufige Anlage, die dem Besucher nicht nur Schildkröten zeigt.

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Dann sind wir dort, wo Schildkröten künstlich ausgebrütet werden. Die Lebensumwelt der Tiere ist stark beeinträchtigt gewesen, zuerst durch menschlichen Unverstand, dann durch mangelnde Einsicht und ausgeprägte Habgier. Die Insel Santa Cruz ist im Osten frei von ortsansässigen und besuchenden Menschen. Die Wunden vergangener Eingriffe heilen, wenn überhaupt, sehr langsam. Das künstliche Erbrüten soll das Heilen dieser Wunden unterstützen. Zugleich wird bei dieser Arbeit mehr über die Lebensweise der Tiere und Pflanzen erforscht.

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Hier ist eine Stelle markiert, wo eines der Reptile seine Eier abgelegt und vergraben hat:

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Die Kleinen am Wegrand

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Wir verlassen die Schildkrötenstation.

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Carlos, unser Taxidriver und Führer fährt uns auf eine Anhöhe. Das letzte Stück dürfen wir zu Fuß machen. Es nieselt und nebelt.

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Die in Aussicht gestellte schöne Aussicht auf eine tief unter uns liegende Meeresbucht ist uns verwehrt.

Wir schenken unsere Aufmerksamkeit den kleinen Dingen am Weg.

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Dann führt uns Carlos an einen Strand mit vielen großen, schwarzen Lavasteinen.

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Hier sitzen starr und unbewegt die Galapagos-Leguane herum, so, wie sie mir vor 50 Jahren mal in der Schule in einem Film gezeigt worden sind.

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Das ist Galapagos, wie ich es im Kopf habe. Die Leguane sind nicht scheu.

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Bis auf 2 Meter kann man herankommen, ohne dass sie sich bewegen. Nähert man sich noch mehr, dann vertrollen sie sich langsam.

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Es sind zauberhafte Wesen. Sie scheinen aus einer anderen Welt zu stammen, was sie wohl auch tun. Daneben krabbeln emsig kleine und mittlere Krabben herum. Die Brandung donnert heran.

Wir wandern weiter zu einer kleinen geschützten Bucht. Schnorcheln ist wieder angesagt. Diesmal schwebe ich über weiß-grau gestreiften, kleinen Fischen. Sie schwärmen an jeder tieferen Stelle der Bucht unter mir. Wo Sandboden ist, da sind auch Wasserschildkröten. Die größeren haben einen Durchmesser von 70 cm. Eine solche packe ich von hinten an ihren Seiten. Sie schwimmt langsam weg von mir. Ein kurzes Stück lasse ich mich ziehen.

Ich will schon aus dem Wasser gehen, da zeigt sich hinter mir ein junger Seelöwe. Er lädt mich ein, mit ihm zu spielen. Das lass ich mir nicht zweimal sagen. Ich gleite wieder raus. Ein paar Mal spielen wir fangen, doch es kommt zu keiner Berührung. Der Seelöwe schwimmt auf mich zu. Kurz vor meinem Gesicht dreht er ab.

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6 Tage auf den Inseln Santa Cruz und Isabela

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Karte der Galapagos Inseln (für große Auflösung bitte auf Bild klicken)
* Karte von Eric Gaba, Wikimedia Commons, User: Sting, lizenziert unter
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Isabela ist die Insel mit der größten Fläche. Sie liegt zu beiden Seiten des Äquators. Santa Cruz hat die meisten Einwohner und auf ihr ist der Hauptort des Galapagos-Archipels.

Zwischen den Inseln verkehren schnelle Motorboote So etwa 20 Leute haben Platz auf einem Boot. Die Fahrt auf ihnen ist ein kleines Abenteuer, wenn die See unruhig ist. Dann springt das Boot auf den Wellen. Hart ist jedes Mal der Aufprall des Buges.

Wer vorne sitzt, bekommt später Bandscheibenprobleme.



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Wir sind gemeinsam unterwegs (von links nach rechts): Yvonne, Bernie Stu, Peter und Lynn.

Wir kommen in der Akademie-Bucht an auf Santa Cruz an.

Da drängen sich die Schiffe, und auch sonst ist Einiges los.

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Auf Santa Cruz sind die Gehege für Schildkröten und Leguane im Charles-Darwin-Institut ein Muss. Uns führt gleich der erste Weg dorthin.

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Auf Galapagos ist vieles endemisch, das heißt, nur hier vorhanden. Tiere und Pflanzen haben sich Jahrtausende hindurch völlig abgeschieden vom Rest der Welt entwickelt.

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Bei den Schildkröten geht es lustig zu.

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