Panama – Galapagos
Von 20. Februar bis 17. März 2010

Teil2

Wir rüsten zum Auslaufen in den Pazifik

Der der Außenbordmotor wird vom Schlauchboot abmontiert und kommt an den Heckkorb der Onda.

Das Schlauchboot selbst heben wir mit Hilfe des Großfalls – das ist jene Leine, mit der das Großsegel am Mast hochgezogen bzw. „fallen“ gelassen wird – aufs Deck und binden es vor dem Mast fest.

   

Badeleiter hoch, Heckklappen schließen, auf und unter Deck alles seefest verstaunen. Maschine ein. Anker auf – um 10 Uhr 30 am Mittwoch, dem 10 März 2010.

 

Von den Perleninseln nach Galapagos!

Die langgezogene Landzunge der Insel Rey begleitet uns noch eine Stunde.

     

Dann lassen wir die Perleninseln und Panama hinter uns.

Vor uns, etwa 900 Seemeilen (1670 km) entfernt, liegen die Galapagos-Inseln.

Dazwischen liegt die intertropikale Konvergenzzone (ITCZ), jener Bereich, wo der Nordostpassat und der Südostpassat aufeinandertreffen. Diese Zone im Bereich des östlichen Pazifiks liegt während des nördlichen Sommers deutlich nördlich des Äquators, während des nördlichen Winters zieht sie südwärts, bis knapp an den Äquator. Im Bereich der ITCZ steigt viel Luft nach oben. Fallweise lässt sie dabei viel Feuchtigkeit fallen. Der Passatwind setzt ziemlich aus. Wir müssen mit Motoreinsatz rechnen.

In der letzten Bucht hat uns ein Mann Papayas und diese Bananen verkauft:

Es wird eine sehr schöne, wenig dramatische Fahrt werden.

Delphine begleiten uns:

Zuerst haben wir guten Wind. Doch dann sind wir in diese intertropikale Konvergenzzone gekommen, wo Südost- und Nordostpassat aufeinandertreffen und die waagrechten Winde senkrecht nach oben abbiegen. Das ist nicht unser Weg.

Es gibt nun immer wieder mal Regen und kräftige Böen. Hier ist so eine Regenfront mit Böenwalze:

   

Da gibt es dann einiges unter Motor zu fahren, bis wir aus der ITCZ heraußen sind und in den Einfluss des Südostpassates kommen. Der Wind kommt sehr von Süd. Das bringt uns ein wenig ab vom Idealkurs (240°) und drängt uns etwas nördlicher.
Und wieder einmal senkt sich die Sonne:

   

Wir kommen dem Äquator immer näher. Wir fahren unter Motor ganz langsam, genau nach Süden. Das ist nun am Dienstag, dem 16. März gewesen.

Wie die Anzeige des Breitengrades (Latitude) am GPS immer mehr gegen Null geht, stellt Lynn den Gashebel zurück. Und dann gleiten wir langsam über den Äquator. Es ist sehr finster - ich kann nicht sehen, ob es da einen roten Strich gibt oder nicht.

   

Über den Äquator, das geht so unmerklich und ohne sichtliche Veränderung - wie ein Geburtstag. Erst später merkt man, dass es ein bisschen anders geworden ist. Immerhin haben Äquator und Geburtstag gemeinsam, dass sie gewissermaßen absolute Ereignisse sind. Wo er ist, da ist er. Es gäbe ihn, auch wenn die Erde menschenleer wäre. Die Lage des Äquators bedurfte nicht einer Vereinbarung unter Menschen - im Gegensatz zum Nullmeridian und allen anderen Meridianen. Den Geburtstag gibt es ohne Vereinbarung - im Gegensatz zum Namenstag, Hochzeitstag, Wochenanfang, Ende des Karnevals oder Jahreswechsel.

Lynn rüstet zum Umtrunk:

Und wir schreiten zur Tat:

   

Die Erde hat mich in ihrer nördlichen Hemisphäre 70 Jahre getragen, hat mich genährt, und ihre guten Geister sind zu mir gestanden. Ich bitte die Erde, mich auch auf ihrer südlichen Hälfte willkommen sein zu lassen.

       

Angekommen auf Galapagos!

„Land in Sicht!“ ruft Lynn am frühen Vormittag. Wir haben die Insel San Cristobal vor uns.

     

Wir kommen von Osten, haben die Insel an unserer Backbordseite, das heißt, wir segeln an ihrer Nordküste entlang.

   

Das sind die steilen Felsen der Roce Patreadora

       

Um 16 Uhr Galapagoszeit (UTC-6) am Mittwoch, dem 17. März, gehen wir in der Wreck-Bay (auch Post Office Bay genannt) vor der Galapagos-Insel San Cristobal vor Anker.

 

Teil:1 - 2

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